Die Freie Universität Berlin hat entschieden, eine Ausstellung über antisemitische Pogrome und den Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 nicht zu zeigen. Diese Entscheidung hat für großes Unverständnis gesorgt, insbesondere angesichts der wiederholten antisemitischen Vorfälle an der Universität. Laut Berichten von B.Z. wird damit signalisiert, dass die FU vor den Kritikern und Antisemiten zurückweicht, statt sich klar gegen Antisemitismus zu positionieren. Um die Wanderausstellung „Der Teufelskreis“ des National Holocaust Museums zu vermeiden, befürchtet die Uni, dass sie zu emotionalen Konflikten und heftigen Debatten führen könnte, was möglicherweise unangemessen sei.
Details zur Ausstellung und ihrer Absage
Die Ausstellung soll ursprünglich im Februar 2025 an der FU gezeigt werden, nach einer Premiere in London am 27. Januar. Sie dokumentiert nicht nur Pogrome an jüdischen Gemeinschaften von der Nazi-Zeit bis in die Gegenwart, sondern zieht auch Parallelen zwischen dem Vernichtungswillen der Nazis und den heutigen Angriffen von Islamisten, einschließlich der Hamas. Laut Aussage von Maiken Umbach, der wissenschaftlichen Leiterin der Ausstellung, sollten antisemitische Ideologien, die jedes Pogrom begleiteten, genauer betrachtet werden.
Die Entscheidung, die Ausstellung nicht im Foyer eines Universitätsgebäudes zu präsentieren, wird als Zeichen der Kapitulation vor der Angst gewertet, dass erneut Gewalt von Antisemiten ausgelöst werden könnte. Während die FU eine offene wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Themen der Ausstellung zugesteht, hat sie bislang die Möglichkeit abgelehnt, die Ausstellung auf dem eigenen Campus zu zeigen. Stattdessen sind Gespräche im Gange, um einen alternativen Austragungsort in Berlin zu finden, möglicherweise an der Universität der Künste, wie Welt.de berichtet.