Falschparker in Berlin: So wenig Abschleppungen trotz Millionen Verstößen!

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Falschparken in Berlin: Laut aktuellen Daten wurden nur wenige Verstöße geahndet. Die Diskussion über Abschleppzahlen nimmt Fahrt auf.

Falschparken in Berlin: Laut aktuellen Daten wurden nur wenige Verstöße geahndet. Die Diskussion über Abschleppzahlen nimmt Fahrt auf.
Falschparken in Berlin: Laut aktuellen Daten wurden nur wenige Verstöße geahndet. Die Diskussion über Abschleppzahlen nimmt Fahrt auf.

Falschparker in Berlin: So wenig Abschleppungen trotz Millionen Verstößen!

In Berlin bleibt das Falschparken ein brisantes Thema. Trotz der hohen Anzahl an Verstößen wird das Falschparken in der Hauptstadt häufig nicht ausreichend geahndet. Eine Anfrage der Grünen-Fraktion, angeführt von Antje Kapek, ergab, dass im Bezirk Mitte zwischen Januar 2023 und Mai 2025 lediglich 29.725 Fahrzeuge abgeschleppt wurden, während in diesem Zeitraum über 1,8 Millionen Falschparker registriert wurden. Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurden sogar über 1 Million Falschparker dokumentiert, jedoch nur 26.154 Abschleppungen.
Die Senatsinnenverwaltung hat auf die Kritik reagiert und eingestanden, dass die Zahlen die Problematik des Falschparkens nicht ausreichend adressieren. Im Jahr 2024 wurden in Berlin etwa 3,7 Millionen Verstöße gegen die Parkordnung verzeichnet, jedoch nur rund 60.000 Abschleppungen durchgeführt.

Infrastruktur und Rettungsdienste

Die Auswirkungen des Falschparkens gehen über bloße Verkehrsbehinderungen hinaus und betreffen auch die öffentliche Sicherheit. Falschparker blockieren nicht nur Fahrbahnen, sondern oft auch Rettungsdienste und die Stadtreinigung. Kapek fordert daher mehr finanzielle Mittel und Personal für die Bußgeldstelle, um eine effektive Ahndung zu gewährleisten. Ein Vorschlag zur Vereinfachung der Abschleppvoraussetzungen wurde ebenfalls in die Diskussion eingebracht.

Ein weiterer Aspekt, den die Ergebnisse des „Abschlepp-Atlas“ hervorheben, betrifft die Abschleppzahlen in weiteren großen Städten Deutschlands. Im Jahr 2024 wurde Berlin mit insgesamt 68.421 abgeschleppten Fahrzeugen zum Spitzenreiter. Im Vergleich dazu lag Hamburg bei 30.540 Abschleppungen und Köln bei 20.449.

Wirtschaftliche Aspekte des Falschparkens

Die ökonomischen Überlegungen hinter dem Falschparken werden ebenfalls beleuchtet. Laut einer Studie der Hochschule München kann Falschparken in manchen städtischen Gebieten wirtschaftlich vorteilhafter sein als das Entgelt für ein Parkticket. Die wahrscheinlichen Kosten für ein Bußgeld sind in vielen Fällen niedriger als die Parkgebühren, was viele Fahrer dazu verleitet, diesen „Schlupfloch“ zu nutzen. Unterschiede in den Kontrollen und Bußgeldern von Stadt zu Stadt führen zusätzlich zu dieser kalkulierten Entscheidung für viele Autofahrer.

Um dem Falschparken entgegenzuwirken, wird eine Erhöhung der Bußgelder als eine notwendige Maßnahme gesehen. Wegen der bundesweit einheitlichen Regulierungen könnte eine Anpassung nicht leicht verfolgt werden, jedoch besteht die Notwendigkeit für differenzierte Regelungen, die den jeweiligen städtischen Anforderungen gerecht werden.

Die Frage bleibt, ob die Städte in Deutschland bereit sind, die erforderlichen Schritte zu unternehmen, um die Verkehrssituation zu verbessern und den öffentlichen Raum für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten. Erfolg wird letztlich von der Verfügbarkeit der Ressourcen und dem politischen Willen abhängen, adäquate Veränderungen in der Parkraumpolitik durchzusetzen.