Fairtrade in Berlin: Neuer Guide für nachhaltige Entdeckungen!
Mitte Berlin fördert Fairtrade mit neuem Pocket Guide. Entdecken Sie nachhaltige Orte und Aktionen für fairen Genuss.

Fairtrade in Berlin: Neuer Guide für nachhaltige Entdeckungen!
Am 6. Oktober 2025 feiert der Bezirk Mitte einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltigen und fairen Konsums. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger präsentierte kürzlich den neuen „Berlin Pocket Guide“, der Teil der Initiative ist, den Bezirk als Fairtrade-Bezirk hervorzuheben. Dieser Guide wurde vom Aktionsbündnis Fairer Handel herausgegeben und zielt darauf ab, Touristen und Berliner*innen auf acht Orte hinzuweisen, die auf Nachhaltigkeit und fairen Handel setzen, darunter Cafés, Restaurants und kreative Shops.
Die Veröffentlichung des Guides hebt die Bedeutung des fairen Konsums in Berlin hervor. „Wir möchten mit diesem Guide nicht nur lokale Angebote unterstützen, sondern auch das Bewusstsein für faire Produkte schärfen“, so Remlinger. Beispiele für vorgestellte Orte sind das Kiezcafé, dekoloniale Stadttouren und nachhaltige Modeanbieter wie PLATTE.Berlin, die mit kreativen Kooperationen aufzeigen, wie vielfältig nachhaltiger Konsum sein kann.
Nachhaltigkeit und Fairer Genuss
Die Initiative zielt darauf ab, das Erleben Berlins abseits der Tourist*innenpfade zu fördern. Besucher können mit einem FairPass an verschiedenen Stationen Stempel sammeln und erhalten bei vier gesammelten Stickern eine kleine Überraschung. Aktionen und Kampagnen, die in Berlin stattfinden, unterstützen nicht nur den Fairen Handel, sondern zeugen auch von einer wachsenden Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen der Produzenten in globalen Lieferketten.
Ein weiteres bemerkenswertes Element der Initiative ist die Kampagne „Play fair!“, die im Rahmen der Euro auf den Fairen Handel aufmerksam macht. Unter dem Hashtag #BerlinSpieltFair bündeln verschiedene lokale Initiativen ihre Aktionen, um die Vielfalt fairer Textilien und deren Erkennung zu präsentieren. Diese Aktionen sorgen dafür, dass immer mehr Berliner*innen und Touristen ein Bewusstsein für faire Produkte entwickeln.
Fair gehandelte Lebensmittel in Schulen
Im Alltag zeigt sich die zunehmende Verbreitung fair gehandelter Produkte auch in Berlins Schulen. Täglich werden in den Grundschulen der Stadt rund 165.000 Mittagessen bereitgestellt, seit 2021 ausschließlich mit fair gehandelten Reis, Bananen und Ananas. Zudem kommen in über 5.000 Grundschulen fair gehandelte Bälle zum Einsatz.
Auch der Berliner Stadtkaffee „Berliner Bohne“, der seit 2006 erhältlich ist und aus 100% Arabica-Bohnen aus biologischem Anbau besteht, symbolisiert das Engagement der Stadt für fairen Handel. Die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit hat zur Förderung dieses Projekts beigetragen und zeigt, dass der Gedanke „global denken – lokal handeln“ auch in der Gastronomie erlebbar wird.
Die Kampagne Fairtrade-Towns, organisiert von TransFair e.V., mobilisiert Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft, um Städte in Deutschland und weltweit für den Fairen Handel zu gewinnen. Um den Titel Fairtrade-Stadt zu erhalten, müssen strenge Kriterien erfüllt werden, die sicherstellen, dass faire Produkte in der Öffentlichkeit präsent sind und genutzt werden können.
Der Einsatz fair gehandelter Produkte in der Großverpflegung bleibt jedoch eine Herausforderung. Laut einer Recherche zur Nutzung fair gehandelter Produkte in Berlins Kantinen ist der Anteil dieser Produkte derzeit relativ gering. Zentrale Hürden wie straffe Pacht- und Vergabesituationen sowie unzureichendes Angebot für Großabnehmer erschweren die Verfügbarkeit von frischen fairen Produkten.
Die neue Initiative und der Pocket Guide bieten jedoch Hoffnung und Wege, die Barrieren für fairen Konsum zu überwinden und den Zugang zu nachhaltigen und fairen Produkten in Berlin weiter zu erhöhen. Für Interessierte ist der Pocket Guide ab sofort in 150 Berliner Hotels erhältlich und auch als Download sowie in gedruckter Form bestellbar.