Exkursion zum Grenzgebiet: Entdecken Sie Berlins grüne Vielfalt!

Exkursion zum Grenzgebiet: Entdecken Sie Berlins grüne Vielfalt!
In Berlin findet am Sonntag, den 17. August 2025, eine Exkursion zum ehemaligen Grenzgebiet statt, das von 1961 bis 1989 die Stadt teilte. Organisiert wird diese Veranstaltung von dem Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Christopher Schriner. Der Diplom-Biologe Gunter Martin wird die Teilnehmer durch die Region führen und spannende Einblicke in die Flora und Fauna des ehemaligen Grenzstreifens geben, die seit der Wiedervereinigung eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren hat. Überreste der Teilung sind an verschiedenen Stellen weiterhin sichtbar, unter anderem durch Kunstprojekte, die sich mit dem historischen Grenzübergang in der Chausseestraße auseinandersetzen.
Die Exkursion bietet die Möglichkeit, den Landstreifen zwischen zwei Betonmauern zu erkunden, der durch die militärische Nutzung spezifische Bedingungen erfahren hat. Mit der Öffnung des Grenzbereichs konnte sich die Natur jedoch neu entfalten. Der Fokus der Führung liegt auf der Entdeckung der sich entwickelnden Flora und Fauna, die zunächst von Pionierpflanzen dominiert war und mittlerweile eine vielfältige Vegetation mit Wiesen, blühenden Hochstauden und Trockenrasen hervorgebracht hat. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der hohen Artenvielfalt, zu der auch fünf gefährdete Pflanzenarten sowie seltene Vogelarten zählen.
Details zur Exkursion
Die Exkursion ist kostenlos und beginnt um 11:00 Uhr am S-Bahnhof Nordbahnhof, Ausgang Invalidenstraße. Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei und wird vom Umwelt- und Naturschutzamt Mitte organisiert. Interessierte finden weitere Informationen im Umweltladen in der Karl-Marx-Allee 31 oder können sich telefonisch unter (030) 9018-22081 oder per E-Mail an umweltamt.uwl@ba-mitte.berlin.de wenden. Medienvertreter erreichen die Pressestelle des Bezirksamtes Mitte unter presse@ba-mitte.berlin.de.
Diese Veranstaltung ist ein Teil einer breiteren Initiative, bei der zahlreiche Akteure für den Schutz und Erhalt des Grünen Bandes in Deutschland aktiv sind. Projekte in verschiedenen Bereichen, wie Natur- und Artenschutz sowie Landschaftspflege, wurden ins Leben gerufen, um das Erbe der Teilung zu bewahren und gleichzeitig die Natur zu fördern. Das Grenzmuseum Schifflersgrund, das eng mit der Stiftung Naturschutz Thüringen zusammenarbeitet, ist ein Beispiel für solche Bemühungen und hat erfolgreich diverse Projekte initiiert, die unter anderem zur Erinnerungskultur und zur Förderung eines sanften Tourismus beitragen.
Bedeutung der Stadtnatur
Die Relevanz der Stadtnatur ist auch im Kontext der urbanen Biodiversität entscheidend. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Natur in städtischen Räumen hat in Deutschland erst in jüngerer Zeit an Fahrt aufgenommen. Unter dem Begriff der Grünen Infrastruktur wird angestrebt, Parklandschaften mit Biotopverbundsystemen zu verknüpfen, um sowohl den Anforderungen des urbanen Lebens als auch den ökologischen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Forschung zeigt, dass die bebaute Struktur der Städte eine Vielzahl von Habitaten für Pflanzen und Tiere bietet, auch wenn die bauliche Nachverdichtung häufig zur Verdrängung von Arten führt.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist ein proaktiver urbaner Naturschutz notwendig. Modelle wie das Animal-Aided Design (AAD) integrieren tierfreundliche Planungen in städtische Entwicklungsprojekte und fördern die Zusammenarbeit zwischen Architekten und Biologen, um die Ansiedlung von Arten zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund ist die Exkursion am 17. August nicht nur eine Rückkehr zu den Spuren der Geschichte, sondern auch ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft, in der die Beziehungen zwischen Mensch und Natur neu definiert werden.