Eichenprozessionsspinner bedrohen Spandau: Hautausschlag gefällig?

Eichenprozessionsspinner breiten sich in Spandau aus. Bürger werden vor Allergie-Risiken und Kontakt gewarnt.
Eichenprozessionsspinner breiten sich in Spandau aus. Bürger werden vor Allergie-Risiken und Kontakt gewarnt. (Symbolbild/MB)

Eichenprozessionsspinner bedrohen Spandau: Hautausschlag gefällig?

Wilhelm-von-Siemens-Park, Spandau, Berlin, Deutschland - In den letzten Wochen hat sich der Eichenprozessionsspinner in Berlin-Spandau, insbesondere im Wilhelm-von-Siemens-Park, stark ausgebreitet. Das Bezirksamt rät der Bevölkerung, die betroffenen Bereiche wie Schulen, Kitas, Straßenzüge und private Grundstücke in der Nähe zu meiden. Das Amt hat bereits Hinweisschilder aufgestellt und Unternehmen mit der Bekämpfung des Befalls beauftragt. Allerdings ist eine vollständige Beseitigung im Park ausgeschlossen, da die Raupen sich weiterhin entwickeln werden. Vorher war ein starker Befall im Volkspark Jungfernheide in Charlottenburg gemeldet worden, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist in Mitteleuropa heimisch. Seine Eier werden an Eichenabäumen abgelegt, und die Raupen beginnen im Frühling, die Blätter zu fressen. Die Tiere sind besonders durch ihre Brennhärchen gefürchtet, die beim Menschen allergische Reaktionen auslösen können. Kontakt mit diesen feinen Härchen führt häufig zu Hautprobleme wie Juckreiz, Hautentzündungen und sogar Atemnot bei empfindlichen Personen. Daher hat das Bezirksamt umfassende Vorsichtsmaßnahmen empfohlen: Raupen und Nester sollten nicht berührt werden, und die Leinenpflicht in Grünanlagen sollte strikt beachtet werden. Zudem wird geraten, nach einem Besuch im Park die Kleidung zu reinigen und Fenster sowie Türen geschlossen zu halten. Es gibt jedoch keine Meldepflicht für private Grundstücksbesitzer.

Allergische Reaktionen und Symptome

Der Kontakt mit den Brennhärchen der Raupe kann zu Hautausschlägen führen, die als Raupendermatitis bekannt sind. Betroffen sind in der Regel Hals, Gesicht und unbedeckte Arme und Beine. Zu den Symptomen zählen Quaddeln, Bläschen, Hautrötungen und intensiver Juckreiz, die nach zwei Tagen bis zwei Wochen wieder abklingen. In einigen Fällen können auch allergische Reaktionen wie Nesselsucht (Urtikaria) auftreten, die in der Regel 15 bis 60 Minuten nach dem Kontakt sichtbar wird und sich durch rötliche, juckende Quaddeln äußert, häufig an Armen und Nacken. Auch Schwellungen an den Augenlidern sind möglich. Bei Kontakt mit den Augen kann es zu akuter Bindehautentzündung kommen, in seltenen Fällen sogar zu einer Hornhautentzündung.

Besonders gefährdet sind spielende Kinder, Spaziergänger sowie Nutzer von Grünanlage und Freizeiteinrichtungen, die sich in der Nähe von befallenen Gebieten aufhalten. Auch Anwohner in betroffenen Waldgebieten, Waldarbeiter und Landschaftspfleger haben ein höheres Risiko, mit den brennenden Härchen in Kontakt zu kommen. Selbst das Einatmen der Raupenhaare kann Reizungen in den Atemwegen auslösen und Atembeschwerden verursachen, vor allem bei vorbelasteten Personen.

Die Ursachen für die zunehmende Verbreitung des Eichenprozessionsspinners liegen in den steigenden Temperaturen und dem Ausbleiben von Nachtfrösten. Der Eichenprozessionsspinner zeigt sich vor allem im Nordosten und Südwesten Deutschlands sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens. Die feinen Brennhärchen der Raupen, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, stellen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar.

In Anbetracht dieser Umstände ist es ratsam, die Warnhinweise zu beachten und sich über die Risiken des Eichenprozessionsspinners zu informieren, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Weitere Informationen finden Sie unter rbb24, AOK und NetDoktor.

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OrtWilhelm-von-Siemens-Park, Spandau, Berlin, Deutschland
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