Disziplinarverfahren gegen AfD-Politiker Gnauck überraschend eingestellt

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AfD-Politiker Hannes Gnauck wurde nach fünf Jahren von der Bundeswehr rehabilitiert. Details zum Disziplinarverfahren und möglichem Extremismus.

AfD-Politiker Hannes Gnauck wurde nach fünf Jahren von der Bundeswehr rehabilitiert. Details zum Disziplinarverfahren und möglichem Extremismus.
AfD-Politiker Hannes Gnauck wurde nach fünf Jahren von der Bundeswehr rehabilitiert. Details zum Disziplinarverfahren und möglichem Extremismus.

Disziplinarverfahren gegen AfD-Politiker Gnauck überraschend eingestellt

Am 15. Juli 2025 wurde das Disziplinarverfahren gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Hannes Gnauck von der Bundeswehr endgültig eingestellt. Diese Entscheidung ist das Ergebnis einer Prüfung des Truppendienstgerichts, das festgestellt hat, dass die Behörde, die das Verfahren eingeleitet hatte, nicht zuständig war. Somit erfolgte die Einstellung auf formalen Gründen, nicht aufgrund von inhaltlichen Aspekten, wie rbb24 berichtet.

Gnauck, der von Oktober 2022 bis Anfang 2025 Bundesvorsitzender der Jungen Alternative war, sieht in der Entscheidung eine „vollständige Rehabilitierung“. In sozialen Netzwerken teilte er ein Foto des Beschlusses, ohne jedoch Einzelheiten zum Inhalt des Verfahrens offen zu legen. Er betonte, nun seinen Frieden mit der Sache gemacht zu haben und dass alles abgeschlossen sei. Obgleich er zur Verschwiegenheit verpflichtet ist, äußerte er sich im Hinblick auf den Verlauf des Verfahrens, das ihm das Tragen von Uniformen und den Zugang zu Kasernen untersagte.

Der Kontext der Vorwürfe

Die rechtlichen Schwierigkeiten für Gnauck begannen, als er als „erkannter Extremist“ eingestuft wurde, was auf sein Engagement für die AfD und die Junge Alternative zurückzuführen war. Laut den Angaben des Verfassungsschutzes gilt die AfD als gesichert rechtsextremistisch, in entsprechenden Gutachten wurde Gnauck erwähnt. Er verstand sich jedoch nicht als Extremist und wies Vorwürfe eines völkischen Gesellschaftsverständnisses entschieden zurück. In einem seiner Kommentare zu den Vorwürfen sagte er, dass sämtliche Anklagen und Verurteilungen gegen ihn de facto nicht existierten und er nur Stigmatisierung und Ausgrenzung erfahren habe. Diese hat er im Parlament behauptet zu spüren bekommen, wo ihm trotz seiner politischen Stellung ein hartes Umfeld widerfahren sei.

Gleichzeitig ist zu beachten, dass die Bundeswehr in den letzten Jahren immer wieder mit extremistischen Vorfällen konfrontiert wurde. Die Realität zeigt, dass Überprüfungen und eine entsprechende Sensibilisierung für politisch extremistische Bestrebungen notwendig sind, um die Integrität der Streitkräfte zu gewährleisten. Im Jahr 2023 wurden vom Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) 1.049 Verdachtsfälle behandelt, wobei 776 (74%) im Bereich Rechtsextremismus angesiedelt sind, so bpb.

Zukunftsausblick für Gnauck

Gnaucks aktives Dienstverhältnis bei der Bundeswehr läuft noch bis September 2028, ruht jedoch seit seiner Wahl in den Bundestag im Jahr 2021. Er hat angedeutet, sich eine künftige Beschäftigung bei der Bundeswehr durchaus vorstellen zu können, obwohl das Verteidigungsministerium keine Aussage zur Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Verfahrens gemacht hat. In seinen öffentlichen Auftritten zur Beendigung des Verfahrens erklärt er, dass für ihn die Politik ein Bereich sei, in dem man mit „harten Bandagen kämpft“, und dass er keine Entschuldigungen von politischen Mitstreitern erwarte.

Insgesamt ist die Diskussion über Extremismus in der Bundeswehr und die Konsequenzen für solche politischen Entwicklungen weiterhin hochrelevant. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte die Bundeswehr zur Prävention und Aufklärung gegen Extremismus in Zukunft unternehmen wird, um das Vertrauen in die Institution zu stärken und ihre Ausbildung und Operationen zu sichern.