Chinesischer E-Auto-Riese plant Fabrik bei Fürstenwalde – Bürger in Sorge!
Ein chinesischer Hersteller plant in Brandenburg eine E-Auto-Fabrik. Bedenken über Umwelt und Kommunikation mit Bürgern werden laut.

Chinesischer E-Auto-Riese plant Fabrik bei Fürstenwalde – Bürger in Sorge!
Ein neuer Akteur könnte die Landschaft der Elektroautomobilindustrie in Deutschland verändern. Das chinesische Unternehmen Dreame, bekannt für die Herstellung von Haushaltsgeräten, plant, Luxus-Elektroautos in Brandenburg zu produzieren. Diese Information wurde initial von einer kritischen Bürgerinitiative, die sich gegen Tesla positioniert, verbreitet. Aktivist Steffen Schorcht äußerte sich dazu im rbb-Podcast „Spreepolitik“ und äußerte Bedenken über mangelnde Transparenz und Bürgerbeteiligung. rbb24 berichtet.
Die ersten Informationen über Dreames Pläne wurden von einem französischen Journalisten, der in der Wasserbewegung aktiv ist, an die Bürgerinitiative weitergeleitet. Über die Recherche von Schorcht und seinem Team wurden zudem weitere Quellen in chinesischen, singapurischen und US-Medien gefunden. Dabei wurde kritisiert, dass die betroffenen Bürger hauptsächlich über asiatische Medien über die neuen Entwicklungen informiert wurden, während die Landesregierung bisher keine Details bekannt gab.
Fabrik-Standort und wirtschaftliche Perspektiven
Die Landesregierung Brandenburgs hat inzwischen bestätigt, dass Gespräche mit Dreame über die Ansiedlung eines Werks stattfinden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) gab jedoch keine detaillierten Informationen preis. Der Chef von Dreame, Yu Hao, hat bereits Deutschland besucht und potenzielle Standorte für die Fabrik besichtigt. Die Fläche, die für die geplante E-Auto-Produktion in Betracht gezogen wird, könnte in der Nähe der Tesla Gigafactory liegen und ist 1,2 Mal so groß wie das entsprechende Tesla-Gelände. Ein Standort bei Fürstenwalde an der Autobahn 10, angrenzend an die Spree, wird als besonders vielversprechend erachtet. Tagesschau berichtet.
Für die Region könnte die Ansiedlung von Dreame eine erhebliche wirtschaftliche Chance darstellen. Der Bürgermeister von Fürstenwalde zeigte sich erfreut über die Aussicht auf neue Arbeitsplätze und zusätzliche Steuereinnahmen. Ein Team von fast 1.000 Mitarbeitern wurde bereits zusammengestellt, um die Luxus-Elektroautos zu bauen. Die ersten Fahrzeuge sollen im Jahr 2027 in Deutschland vom Band laufen.
Umweltbedenken und Bürgerkritik
Dennoch gibt es auch gewichtige Bedenken. Die Bürgerinitiative kritisiert die mangelnde Transparenz und den geheimnisvollen Umgang mit den Plänen. Außerdem wird auf die ökologischen Auswirkungen hingewiesen, da das geplante Gebiet größtenteils von Hochwald bewachsen ist. Die Sensibilität des Flusssystems der Spree wird ebenfalls als problematisch angesehen, was den ökologischen Eingriff in die Natur betrifft. Schorcht und seine Initiative planen ein Vernetzungstreffen für interessierte Gruppen in Berlin und Brandenburg, um über diese Themen zu diskutieren. Der Kontext zur Elektromobilität wird durch die Herausforderung der Zölle der EU-kommission, die viele chinesische Unternehmen dazu zwingt, in Europa zu produzieren, noch verstärkt.
Insgesamt wird der E-Auto-Markt in China als stark umkämpft beschrieben, während Deutschland langfristig als Zentrum der Automobilindustrie betrachtet wird. Branchenexperten äußern skeptische Stimmen über die Ankündigungen von Dreame und die Herausforderungen, die mit einer Ansiedlung in einem bereits etablierten Markt verbunden sind. Dennoch sind die Bestrebungen umso bemerkenswerter, da Dreame sich nicht nur auf die Herausforderung der Luxus-Elektroautos konzentriert, sondern auch auf innovative Technologien, die die Elektromobilität vorantreiben könnten.