Der einstige Freundschaft zwischen Rapper Bushido und Arafat Abou-Chaker ist zu einem erbitterten Rechtsstreit eskaliert. Der Ex-Manager Abou-Chaker sieht sich schwerwiegenden Betrugsvorwürfen gegenüber, die im Landgericht Frankfurt (Oder) verhandelt werden. Bei diesem neuen Prozess hat Bushido als Zeuge ausgesagt und beschuldigte Abou-Chaker, gemeinsam mit seinem Bruder 180.000 Euro von einem gemeinsamen Konto einer Immobilienfirma „geplündert“ zu haben, wie der Tagesspiegel berichtete.
Im Fokus des Verfahrens stehen Vorwürfe, dass Abou-Chaker gefälschte Rechnungen eines nicht existierenden Bauunternehmens verwendet hat, um illegale Zahlungen zu rechtfertigen. Diese Beträge, die Bushido als „Scheinrechnungen“ bezeichnete, sollen direkt in die eigenen Taschen von Abou-Chaker geflossen sein. Laut Staatsanwaltschaft hat Abou-Chaker durch diese Machenschaften unrechtmäßig Gelder aus einer gemeinsamen Gesellschaft entnommen. Der 48-Jährige verweigerte vor Gericht zunächst jede Aussage.
Betrugsvorwürfe und brisante Enthüllungen
Im Verlauf des Prozesses erklärte Bushido, dass er keine Kenntnisse darüber habe, wofür das entnommene Geld verwendet wurde. Während seiner Aussage wurde er zunehmend gesprächig und beleuchtete auch die Hintergründe der gescheiterten Freundschaft mit Abou-Chaker: „Wir waren so sehr miteinander verkettet und verwoben“, offenbarte der Rapper, doch seit 2018 besteht nur noch Konflikt zwischen den beiden. Auch die Richter zeigten sich überrascht von den vielen Details, die Bushido über ihren ehemaligen gemeinsamen Weg preisgab. Der Vorsitzende Richter mahnte Bushido jedoch mehrfach, beleidigende Bemerkungen zu unterlassen.
Abou-Chaker und Bushido haben nicht nur eine geschäftliche Beziehung gehabt; Abou-Chaker war sogar Trauzeuge bei Bushidos Hochzeit. Der Fall bringt viele Schichten an emotionalen und finanziellen Konflikten ans Licht, die den einstigen Freunden nun zu schaffen machen. Die Kriminalkammer hat entschieden, die Anklagepunkte weiter zu prüfen, wobei Abou-Chakers Unschuldsvermutung bis zur rechtskräftigen Verurteilung gilt, wie Berlin Live berichtet.