BfArM warnt: Kratom gefährlich für Gesundheit und Lebensqualität!
BfArM warnt: Kratom gefährlich für Gesundheit und Lebensqualität!
Berlin, Deutschland - Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat erneut vor der Anwendung von Kratom zu medizinischen Zwecken gewarnt. Das pflanzliche Präparat, welches aus den Blättern des in Südostasien heimischen Kratombaumes gewonnen wird, ist in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen. Diese Warnung kommt, während das Interesse an Kratom als vermeintliches Heilmittel gegen diverse Krankheiten wie Schmerzen, Entzündungen, Husten, Angst und Depressionen wächst. Experten befürchten jedoch, dass die Sicherheit und Wirksamkeit von Kratom bisher nicht ausreichend geprüft wurden, was die Risiken für die Gesundheit erheblich erhöht. rbb24 berichtet, dass Arzneimittel nur dann zugelassen werden, wenn ihre Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und Qualität durch ein behördliches Zulassungsverfahren nachgewiesen sind. Für Kratom gilt dies nicht.
Eine zunehmende Zahl an Studien zeigt mögliche schädliche neurologische Wirkungen, die mit der Anwendung von Kratom verbunden sind. Dazu zählen neben Abhängigkeit auch Entzugssyndrome. Darüber hinaus kann die Substanz erhebliche Schäden an Leber und Nieren verursachen. Genaue Todesursachen, die in Verbindung mit Kratom stehen, sind noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Das BfArM bleibt in engem Austausch mit den zuständigen Landesbehörden, um den Arzneimittelverkehr zu überwachen und möglicherweise notwendige Maßnahmen zur Patientensicherheit vorzubereiten.
Risiken und Nebenwirkungen
Kratom wirkt in niedrigen Dosen stimulierend und in höheren Dosen dämpfend sowie psychoaktiv, ähnlich wie Opioide. Typische Nebenwirkungen sind grippeähnliche Symptome, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Übelkeit und Erbrechen. Die Verbraucherzentrale hat bereits im Dezember vor dem Konsum von Kratom gewarnt und auf die damit verbundenen Gefahren hingewiesen. Eine unkontrollierte Verbreitung von Kratom-Produkten kann zudem Risiken durch Verunreinigungen wie giftige Schwermetalle oder Salmonellen mit sich bringen.
Die US-amerikanische FDA hat 2024 umfassende Forschungsdaten zu Kratom ausgewertet und vor der Verwendung von Kratom und seinen Verbindungen gewarnt. Auch in der Europäischen Union gibt es Bestrebungen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kratom zu klären. Kratom könnte unter den Begriff „neuartiges Lebensmittel“ fallen, da ein regelmäßiger Verzehr seit Mai 1997 nicht nachgewiesen ist. Ermittlungen im Europäischen Schnellwarnsystem RASFF führten zu Warnmeldungen über Kratom-Produkte, einschließlich Bedenken bezüglich ihrer Inhaltsstoffe und Sicherheitsstandards.
Regulierung und Zukunft
In Deutschland bleibt die rechtliche Einstufung von Kratom unklar. Während einige Landesbehörden bereits Maßnahmen zur Patientensicherheit umsetzen, ist die Einstufung als zulassungspflichtiges Arzneimittel nach wie vor offen. Kritiker argumentieren, dass die Bewerbung von Kratom als therapeutisches Mittel zu einer schnelleren regulatorischen Antwort führen sollte, um potenzielle Gesundheitsrisiken für Verbraucher zu minimieren. Das BfArM hat eine Gemeinsame Expertenkommission eingerichtet, um diese Fragen zu prüfen und die Einstufung von kratomhaltigen Produkten zu diskutieren.
Die Entwicklungen rund um Kratom werfen wichtige Fragen über den Nutzen und die Gefahren dieser Substanz auf. Während Länder wie die USA bereits Regelungen zur Kontrolle des Kratom-Konsums eingeführt haben, befindet sich Deutschland noch in einem frühen Stadium der Regulierung. Angesichts der vorliegenden Gesundheitsrisiken ist es entscheidend, dass Verbraucher informiert bleiben und sich der möglichen Gefahren bewusst sind.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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