Betrugsnetzwerk in Berlin: Großrazzia mit 25 Durchsuchungen!
Einsatzkräfte des LKA Berlin führen 25 Durchsuchungen wegen gewerbs- und bandenmäßigem Sozialbetrug durch; ein Haupttäter festgenommen.

Betrugsnetzwerk in Berlin: Großrazzia mit 25 Durchsuchungen!
Am Morgen des 5. November 2025 führte das Landeskriminalamt Berlin eine großangelegte Aktion durch, bei der insgesamt 25 Durchsuchungen in verschiedenen Stadtteilen Berlins sowie in Mittenwalde (Brandenburg) und Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) stattfanden. Diese Maßnahmen sind Teil eines Ermittlungsverfahrens, das sich gegen 15 Beschuldigte richtet, darunter elf Männer im Alter von 32 bis 63 Jahren sowie vier Frauen im Alter von 43 bis 74 Jahren. Der Hauptverdächtige, ein 42-jähriger Mann, wurde festgenommen und soll einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Laut berlin.de wurden im Zeitraum von Mai 2021 bis mindestens Juli 2023 unrechtmäßige Abrechnungen von Coachingmaßnahmen gegenüber Jobcentern und Agenturen für Arbeit vorgenommen.
Diese Coachingmaßnahmen, die hauptsächlich für Personen gedacht sind, die Arbeitslosengeld I oder II beziehen, wurden entweder gar nicht oder nur teilweise erbracht. Durch die unzutreffenden Abrechnungen entstand ein erheblicher finanzieller Schaden von 890.974,40 Euro. Die Ermittlungen belegen, dass unvollständig erbrachte Leistungen für die zuständigen Jobcenter und Agenturen wertlos sind.
Einsatzkräfte und Umfang der Ermittlungen
Rund 200 Einsatzkräfte aus Berlin wurden bei den Durchsuchungen unterstützt von etwa 20 Kräfte aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Durchsuchungen konzentrierten sich auf Stadtteile wie Charlottenburg, Baumschulenweg, und Lichtenrade sowie auf die Städte Mittenwalde und Dessau-Roßlau. Bei dieser umfangreichen Aktion beschlagnahmten die Ermittler Datenträger und Geschäftsunterlagen, die nun ausgewertet werden.
Sozialbetrug wie der hier verfolgte Fall ist ein ernstzunehmendes Vergehen, das laut jurawelt.com unter § 263 StGB (Betrug) fällt. Dieser Tatbestand umfasst das Erschleichen von Sozialleistungen durch falsche Angaben oder das Verschweigen relevanter Tatsachen. Um ungerechtfertigte finanzielle Vorteile zu erzielen, ist es wichtig, dass Antragsteller korrekte Angaben machen, da Beschwerden über falsche Angaben schlimmstenfalls rechtliche Konsequenzen haben können.
Konsequenzen und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Folgen des Sozialbetrugs sind gravierend. Wer durch unrichtige oder fehlende Angaben Sozialleistungen erschleicht, muss mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafen rechnen, die bis zu fünf Jahre dauern können. In besonders schweren Fällen sind sogar Strafen von bis zu zehn Jahren möglich. Die Rückforderung der unrechtmäßig bezogenen Sozialleistungen gehört ebenfalls zu den Konsequenzen, die Betrüger erwarten müssen. Laut kanzlei-dannhauer.de ist der Nachweis von Vorsatz entscheidend: „Fahrlässige Fehler“ führen in der Regel zu Ordnungswidrigkeiten, während wiederholte Verstöße oder gewerbsmäßiger Betrug strenger geahndet werden.
In diesem umfassenden Ermittlungsverfahren zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die korrekte Abrechnung von Dienstleistungen ist und welchen Schaden falsche Angaben anrichten können. Behörden setzen zunehmend auf automatisierte Prüfsysteme und Datenabgleiche, um derartige Betrügereien frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Dies zeigt, dass Versicherungen und Hilfen, die den Schwächsten der Gesellschaft zugutekommen, auf der ehrlichkeitsbasierten Zusammenarbeit aller Beteiligten angewiesen sind.