Berliner Gedenktag: Staatspräsident Pavel besucht Plötzensee am 9. Juli
Regierender Bürgermeister Kai Wegner empfängt Staatspräsident Petr Pavel zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 9. Juli in Berlin.

Berliner Gedenktag: Staatspräsident Pavel besucht Plötzensee am 9. Juli
Am 9. Juli 2025 wird der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, den Staatspräsidenten der Tschechischen Republik, Petr Pavel, empfangen. Im Rahmen dieses Besuchs steht ein gemeinsamer Termin an der Gedenkstätte Plötzensee auf dem Programm, der besonders der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet ist. Dieser Ort ist historisch aufgeladen und bekannt für die Hinrichtungen von über 2800 Menschen, darunter mehr als 650 aus der Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakei stellt hierbei die zweitgrößte Opfergruppe nach den Deutschen dar, was die Bedeutung dieses Besuchs unterstreicht.
Die Gedenkstätte Plötzensee, die als eine der ältesten Erinnerungsstätten in Berlin gilt, wurde bereits 1951 gegründet. Die erste Ausstellung wurde 1999/2000 grundlegend überarbeitet und gedenkt seither aller Opfer des ungerechten nationalsozialistischen Rechtssystems aus vielen Nationen. Ein Wort-Bild-Termin um 10.00 Uhr wird den Beginn der offiziellen Veranstaltungen markieren, bei dem Petr Pavel sowie Tomáš Filip, der Urenkel des 1942 hingerichteten Generals Václav Ždímal, Reden halten werden.
Gedenken und Erinnerung
Der Ablauf des Termins enthält auch eine Kranzniederlegung in Erinnerung an die Opfer und eine Gedenkminute, die gemeinsam mit dem Staatspräsidenten stattfinden wird. Anschließend werden Wegner und Pavel einen Gang zum ehemaligen Hinrichtungsraum und zum Ausstellungsraum unternehmen, begleitet von Prof. Dr. Johannes Tuchel, dem Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Dieser Besuch hat zusätzliche symbolische Bedeutung, da er die historische Verantwortung bekräftigt und zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregt.
Die Gedenkstätte Plötzensee ist nicht nur ein Erinnerungsort, sondern auch ein Zentrum der politischen Bildung. Ihre Geschichte reicht zurück bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als bereits 1946 erste Ideen für ein Erinnerungszentrum aufkamen. Trotz der politischen Widrigkeiten der damaligen Zeit – insbesondere der Teilung Berlins – konnte das Zentrum letztlich eröffnet werden. Seither sind regelmäßig Gedenkfeiern abgehalten worden, die die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus wachhalten.
Veranstaltungsdetails und Anmeldungen
Für Vertreter der Medien ist eine Anmeldung bis zum 8. Juli 2025 um 12.00 Uhr erforderlich. Die Überprüfung der Anmeldungen wird am Eingang der Gedenkstätte erfolgen, was die ernsthafte Natur dieses Ereignisses unterstreicht. In einem größeren Kontext wird das Gedenken an die Holocaust-Opfer und an die Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland als ein Teil der Staatsräson betrachtet. Es wird aktiv in Schulen und durch weitere Gedenkstätten gefördert, um die Erinnerungskultur lebendig zu halten und zukünftige Generationen zu sensibilisieren.
Die Gedenkstätte Plötzensee ist ein wichtiges europäisches Denkmal, das nicht nur die individuellen Schicksale der während der NS-Zeit Ermordeten würdigt, sondern auch als Plattform für politische Bildung und gesellschaftliche Reflexion dient. Weitere Informationen zu diesem bedeutenden Ort der Erinnerung sind auf der Webseite der Gedenkstätte Plötzensee zu finden, die den Besuchern einen tiefen Einblick in die Geschichte des Ortes und die von ihm bewahrten Erinnerungen bietet.
Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, wie sie beispielsweise in Dossiers zur Erinnerungskultur behandelt wird, verdeutlicht die Relevanz solcher Gedenkorte in der heutigen Gesellschaft. Die Vermittlung von Geschichte, insbesondere an Jugendliche, bleibt ein zentrales Ziel der Erinnerungskultur in Deutschland.