Berlin setzt Zeichen gegen Antisemitismus: Lahav Shani eingeladen!
Lahav Shani tritt am 15. September 2025 beim Musikfest in Berlin auf, nachdem sein Konzert in Gent abgesagt wurde.

Berlin setzt Zeichen gegen Antisemitismus: Lahav Shani eingeladen!
Der israelische Dirigent Lahav Shani, derzeit Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra, steht im Zentrum einer hitzigen Debatte über Antisemitismus in der Kunstszene. Sein ursprünglich für den 18. September geplantes Konzert beim Flanders Festival in Gent, Belgien, wurde abgesagt, was eine Welle der Empörung in Deutschland auslöste. Star-Pianist Igor Levit kommentierte die Absage als „ekelhaftem Antisemitismus“, eine Meinung, die von mehreren politischen Akteuren unterstützt wurde. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer bezeichnete die Entscheidung als „Schande für Europa“, während Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und der bayerische Kunstminister Markus Blume die Situation als unerträglich und skandalös bezeichneten.
Die Absage wurde damit gerechtfertigt, dass man nicht für „die nötige Klarheit“ über Shanis Haltung gegenüber Israel sorgen könne. Diese Begründung hat erheblichen Unmut ausgelöst und wirft Fragen zur Rolle von Antisemitismus in der Kunst auf. In Deutschland wurde das Thema durch die Absage des Konzerts in Gent nochmals verstärkt diskutiert, insbesondere im Kontext der debattierten Antisemitismusproblematik, die bereits bei der documenta fifteen im Jahr 2022 in den Fokus geriet.
Ein Zeichen gegen Antisemitismus
Um ein starkes Gegensignal zu setzen, wurde Lahav Shani kurzfristig von den Berliner Festspielen und der Stiftung Berliner Philharmoniker in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Berlin eingeladen. Sein Konzert mit den Münchner Philharmonikern findet am Montag, den 15. September, im Konzerthaus Berlin statt. Das Programm umfasst Beethovens Violinkonzert mit der renommierten Solistin Lisa Batiashvili sowie Auszüge aus Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Durch dieses Konzert soll die verbindende Kraft der Kunst verdeutlicht und ein öffentliches Bekenntnis gegen Diskriminierung und Boykott in der Kunst- und Wissenschaftswelt abgelegt werden.
Die Wiederbelebung von Shanis Auftritt in Berlin stellt einen Versuch dar, die negative Stimmung bezüglich des Antisemitismus in der Kultur anzugehen und gleichzeitig die Diskussion über die Verantwortung von Kulturinstitutionen zu fördern. Die Kulturabteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern hat in diesem Zusammenhang bereits wichtige Gespräche zur besseren Integration von jüdischen Perspektiven in künstlerische Projekte angestoßen, unterstützt von Institutionen wie der Dokumentations- und Informationsstelle Antisemitismus Mecklenburg-Vorpommern (DIA MV).
Diese Entwicklungen werden herzlich in der Kunstszene aufgenommen. Der Austausch von Künstlern und Institutionen über die Notwendigkeit, einen antisemitismusfreien Raum zu schaffen, wird als essenziell betrachtet, um die kulturelle Diversität und den Respekt für alle Stimmen in der Gesellschaft zu gewährleisten. Das Fachgespräch von RIAS Hessen verdeutlicht, dass solche Diskussionen notwendig sind, um die Kulturförderung zukunftssicher zu gestalten.