Berlin kündigt Flex-Master für Lehramt an: Studium und Praxis vereint!

Berlin kündigt Flex-Master für Lehramt an: Studium und Praxis vereint!
Berlin, Deutschland - Im Berliner Bildungssystem gibt es bedeutende Neuerungen für angehende Lehrkräfte. Ab dem Wintersemester 2026/2027 wird ein Flex-Master für Lehramtsstudierende eingeführt, der die Anerkennung von praktischer Arbeit an Schulen bereits ab dem ersten Semester ermöglicht. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die steigende Anzahl von Studierenden, die parallel zu ihrem Studium an Schulen arbeiten und die bislang nicht für ihre praktische Tätigkeit anerkannt wurden, wie rbb24 berichtet.
Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) hebt hervor, dass die ansteigenden Lebenshaltungskosten und der akute Lehrkräftemangel in Berlin mit der Reform adressiert werden sollen. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) bezeichnet den Flex-Master als ein modernes und flexibles Modell, das es Studierenden erleichtern soll, Studium und Berufstätigkeit miteinander zu verknüpfen.
Gestrecktes Praxissemester und duale Studienoption
Der Flex-Master bringt eine zentrale Änderung: Anstelle eines kompakten Praxissemesters im dritten Semester gibt es nun ein gestrecktes Praxissemester, das sich über das gesamte Master-Studium erstreckt. Die Studierenden haben die Möglichkeit, zwischen der bisherigen kompakten Praxissemester-Option und der neuen dualen Studienoption, die auch einen Arbeitsvertrag an einer Schule erfordert, zu wählen. Diese Reform wurde auch durch das Informationsportal berlin.de unterstützt, das betont, dass diese Veränderungen die Integration von schulpraktischen Studienanteilen mit der schulischen Berufstätigkeit erleichtern sollen. Voraussetzung für die duale Option ist der Abschluss eines Arbeitsvertrags an einer Schule, abhängig vom jeweiligen schulischen Bedarf.
Die Einführung des Flex-Masters erfolgt in Zusammenarbeit mit mehreren Berliner Universitäten, darunter die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin. Dabei wird ein bewährtes Betreuungskonzept fortgeführt, um die Studierenden bestmöglich zu unterstützen. Dazu zählen auch Anpassungen der Studienverlaufspläne, die eine bessere Vereinbarkeit von Studium und Berufstätigkeit gewährleisten sollen.
Kritik und Herausforderungen
Trotz der positiven Ansätze gibt es auch kritische Stimmen zu dem dualen Lehramtsstudium. So lehnt die Ständige Wissenschaftskommission (SWK) die Einführung dualer Lehramtsstudiengänge ab. Die Begründung hierfür ist, dass Studierende zum Unterrichten verleitet werden könnten, bevor sie über die erforderlichen Kompetenzen verfügen. Felicitas Thiel, Co-Vorsitzende der SWK, äußert Bedenken bezüglich der nur 10% grundständig ausgebildeten Lehrkräfte, die dual Studierende an Schulen begleiten könnten. Auch der Deutsche Philologenverband hat die Integration des Referendariats in das Studium als problematisch erachtet.
Trotz der Bedenken plädiert Mark Rackles für eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis ab dem dritten Semester. Gewerkschaften wie die GEW unterstützen Modellversuche für duale Masterstudiengänge und fordern, dass diese Abschlüsse mit dem traditionellen 2. Staatsexamen gleichwertig sind. Der Wissenschaftsrat der Bundesregierung empfiehlt außerdem eine engere Verzahnung der Theorie- und Praxisphasen in der Ausbildung von Mathematiklehrkräften, um den Herausforderungen des Lehrkräftemangels besser begegnen zu können.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |