Berlin im Wohnungsnotstand: Neues Bündnis fordert dringend Lösungen!
Berlin im Wohnungsnotstand: Neues Bündnis fordert dringend Lösungen!
Rotes Rathaus, Berlin, Deutschland - Am 11. Juli 2025 wird im Roten Rathaus Berlin die nächste Sitzung des Bündnisses für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen stattfinden. Diese 9. Sitzung, die unter der Leitung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, steht, hat das Ziel, die Wohnungssituation in der Hauptstadt zu verbessern. Der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler, wird einen aktuellen Bericht zur Lage am Berliner Wohnungsmarkt präsentieren. Die Sitzung beginnt mit einem gemeinsamen Gruppenbild und Statements um 14:30 Uhr im Raum 338, der Zugang erfolgt über die Jüdenstraße. Medienvertreter sind aufgefordert, sich bis Montag, den 14. Juli 2025, um 16 Uhr zu registrieren, um an der Berichterstattung teilnehmen zu können. Dies berichtet die Webseite von Berlin.
Die aktuelle Wohnungsmarktlage ist angespannt. Laut dem Wohnungsmarktbericht 2023 liegt die Median der Angebotsmiete in Berlin bei 13,99 EUR/m², was eine Steigerung von 21,2% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der Rückgang der Anzahl der Inserate und die Verdopplung der Mieten seit 2012(- 7,20 EUR/m²) zeigen deutlich, wie ernst die Situation ist. Besonders in den beliebten Stadtteilen Friedrichshain-Kreuzberg (18,33 EUR/m²) und Mitte (18,26 EUR/m²) sind die Mieten stark gestiegen. Gleichzeitig gibt es in Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf mit jeweils 10,61 EUR/m² die niedrigsten mittleren Angebotsmieten. Die Anspannung des Wohnungsmarktes spiegelt sich nicht nur in der Innenstadt wider, sondern auch in den Randlagen der Stadt, wo die Mieten ebenfalls steigen. Hierzu verweisen die Daten des IBB.
Gesetzesänderungen zur Förderung des Wohnungsbaus
Um den Herausforderungen des Wohnungsmarktes zu begegnen, wurde die Berliner Bauordnung Mitte Dezember 2023 geändert. Diese Anpassungen sollen den Wohnungsbau in der Hauptstadt fördern, da die jährlichen Ziele von 20.000 Wohnunge, darunter 5.000 Sozialwohnungen, nicht erreicht werden. Ein zentrales Element dieser Gesetzesänderung ist das angekündigte „Schneller-Bauen-Gesetz“, dessen erster Entwurf bereits Anfang April 2024 vorgelegt wurde. Der senator Christian Gaebler plant, dieses Gesetz bis Mitte 2024 zu verabschieden. Die angepasste Bauordnung trat am 30. Dezember 2023 in Kraft und soll unter anderem Geschossaufstockungen, Dachausbauten und Holzbau erleichtern.
Die neuen Regelungen ermöglichen beispielsweise genehmigungsfreie Dachgeschossausbauten, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Auch die Aufstockung von Gebäuden um bis zu zwei Geschosse wird attraktiver gestaltet, da die Anforderungen an die Barrierefreiheit nicht zwingend sind. Insgesamt umfasst der Entwurf 41 Änderungen in neun Landesgesetzen und weitere Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.
Die Rolle des Bündnisses
Das Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen, welches 2022 gegründet wurde, spielt eine zentrale Rolle in diesen Entwicklungen. Es bringt verschiedene Stakeholder aus dem Wohnungsbau zusammen, um über die Eckpunkte des Schneller-Bauen-Gesetzes zu diskutieren. Während der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg den Entwurf unterstützt und die langen Bearbeitungszeiten von Bebauungsplänen kritisiert, äußern Umweltverbände Bedenken über potenzielle negative Auswirkungen auf den Naturschutz. Die Umsetzung der Gesetze wird nun von der Bereitschaft der Berliner Verwaltung abhängen.
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Ort | Rotes Rathaus, Berlin, Deutschland |
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