A100-Chaos in Treptow: So will der Senat den Verkehr entlasten!
Der Berliner Senat plant kurzfristige Verkehrsmaßnahmen zur Entlastung der A100 und der Elsenstraße, um Staus zu reduzieren.

A100-Chaos in Treptow: So will der Senat den Verkehr entlasten!
Der Berliner Senat reagiert auf die zunehmenden Verkehrsprobleme an der A100-Anschlusstelle und der Baustelle Elsenbrücke in Treptow mit neuen Maßnahmen. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) kündigte im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses an, dass auf der Behelfsbrücke über die Spree zusätzlich zwei Autospuren in Richtung Friedrichshain-Kreuzberg eingerichtet werden sollen. Um diese Änderungen zu ermöglichen, werden die vorhandenen Radwege zusammengelegt. Der Radstreifen in Richtung Friedrichshain wird zu einem Zwei-Richtungs-Weg umgewandelt, während der wegfallende Radstreifen in Richtung Treptow in einen Fahrstreifen für den Autoverkehr in Richtung Norden überführt wird.
Die Verkehrssenatorin erhofft sich durch diese Veränderungen einen Gewinn an Sicherheit für Radfahrer. Diese Neuerungen sollen die Verkehrssituation spürbar entlasten, da der Radverkehr jetzt abseits der Baustellen-Ein- und Ausfahrten abgewickelt wird. Bonde betont, dass die Umsetzung der neuen Maßnahmen „schnellstmöglich“ erfolgen soll, auch wenn auf Nachfrage keine messbaren Verbesserungen der bisherigen Maßnahmen bekannt gegeben werden konnten, die zur Verkehrsentlastung beitragen sollten. Bisherige Anpassungen der Ampelschaltungen, Abbiegespuren und die Verlängerung einer Sonder-Busspur haben nicht die gewünschten Effekte gezeigt, um die Lage zu entspannen, wie rbb24 berichtet.
Verkehrschaos und Stau
Mit der Eröffnung des 16. Bauabschnitts der A100 kam es zu erheblichen Störungen im Busverkehr und langen Staus. Personen zwischen Grenzallee und Treptower Park berichten von Verzögerungen von bis zu 90 Minuten. Besonders betroffen ist die Elsenstraße, die bereits vor der Eröffnung durch Baustellen unter Druck stand. Die BVG musste mehrere Buslinien zeitweise unterbrechen, da die Situation für Fußgänger und Radfahrende unübersichtlich geworden ist. Der Senat plant kurzfristige Maßnahmen zur Entlastung der Elsenstraße, darunter eine geänderte Spurenführung an der Abfahrt, wie Entwicklungsstadt informiert.
Die Linke fordert eine Schließung des problematischen A100-Abschnitts bis zur Fertigstellung der Elsenbrücke. Verkehrsexperte Kristian Ronneburg kritisiert sowohl die CDU als auch die SPD für ihr Ignorieren der Warnungen, während Grüne und Teile der SPD eine temporäre Schließung unterstützen. Die CDU warnt jedoch vor voreiligen Entscheidungen und verweist auf die Möglichkeit einer Entspannung der Situation. Verkehrssenatorin Bonde lehnt eine sofortige Sperrung ab und plädiert stattdessen für schrittweise Änderungen.
Ausblick auf die Verkehrsinfrastruktur
Der 16. Bauabschnitt der A100 ist mit Kosten von 720 Millionen Euro für 3,2 Kilometer der teuerste Autobahnabschnitt Deutschlands. Ursprünglich sollte dieses Projekt die Anbindung der östlichen Bezirke und die Entlastung der Anwohner verbessern. Doch die Diskussion um die A100 wird voraussichtlich auch in Zukunft bestehen bleiben. Im Kontext der aktuellen Herausforderungen in der Stadtentwicklung könnte auch die im Bericht von acatech dargestellte integrierte Planung von Raum und Mobilität eine Rolle spielen. Sie zielt darauf ab, lebenswertere Stadtregionen durch attraktive Straßenräume und eine verbesserte fußläufige Erreichbarkeit zu fördern.
Die Wechselwirkung von räumlichen Strukturen und Mobilität ist entscheidend für eine ressourcenschonende Entwicklung. Die Entwicklung eines kommunalen Leitfadens mit konkreten Handlungsbausteinen wird als wichtiges Element hervorgehoben. Diese Strategie könnte in Zeiten des Verkehrschaos an der A100 neue Impulse für eine zukunftsorientierte Mobilitätsplanung in Berlin geben.