160 Schülerlotsen in Reinickendorf ausgezeichnet: Sicherheit für Kids!
Am 14. Juli 2025 ehrte Bezirksstadtrat Muschner in Berlin über 160 Schülerlotsen für ihren wertvollen Beitrag zur Verkehrssicherheit.

160 Schülerlotsen in Reinickendorf ausgezeichnet: Sicherheit für Kids!
Am 14. Juli 2025 ehrte Bezirksstadtrat für Bildung Harald Muschner (CDU) im CineStar-Kino in den Borsighallen rund 160 Schülerlotsinnen und Schülerlotsen aus Reinickendorf. Diese Ehrung war ein Zeichen der Anerkennung für den freiwilligen Einsatz der Kinder an insgesamt elf Grundschulen im Bezirk. Schülerlotsen übernehmen eine wichtige Rolle im Schulalltag, indem sie bei Wind und Wetter an stark befahrenen Straßen stehen und jüngeren Mitschülern das sichere Überqueren ermöglichen.
Die Schülerlotsen, die in neon-gelben Jacken und mit roten Kellen ausgestattet sind, sorgen dafür, dass ihre Mitschüler sicher auf die andere Straßenseite gelangen. Auch einige Erwachsene unterstützen die Schülerlotsen als Verkehrshelfer. Muschner betonte die Vorbildfunktion der Schülerlotsen für die Schulgemeinschaft und wies auf den hohen Wert ihrer Arbeit für die Verkehrssicherheit hin. Die Veranstaltung beinhaltete neben der offiziellen Ehrung mit Urkunden auch ein gemeinsames Kinoerlebnis als Dank für ihren engagierten Dienst.
Die wichtige Rolle der Schülerlotsen
Der Begriff „Schülerlotsendienst“ wird in Deutschland seit 1953 verwendet und hat seinen Ursprung in der DDR mit den „Freiwilligen Helfern der Volkspolizei“. Schülerlotsen unterstützen insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler beim sicheren Überqueren von Straßen. Sie führen die Kinder in Gruppen über die Fahrbahn und signalisieren anderen Verkehrsteilnehmenden, dass Schulkinder die Straße überqueren möchten. Voraussetzung für den Dienst ist, dass die Eltern einverstanden sind und die Schülerlotsen eine spezielle Ausbildung durchlaufen, die zwischen 6 und 12 Stunden dauert und sowohl theoretische als auch praktische Inhalte umfasst.
In Berlin sind Schülerlotsen meist Kinder der 5. und 6. Klassen. Der Dienst wird von Polizei und Straßenverkehrsbehörde vorbereitet und begleitet. Für den Schülerlotsendienst gibt es bundesweit rund 35.000 aktive Lotsen, in Berlin sind es über 1.300. Diese Kinder spielen eine entscheidende Rolle in der Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Schulwegen. Laut Statistischem Bundesamt ereignen sich 27,7% aller Kinderunfälle im Straßenverkehr in typischen Schulwegzeiten. Schülerlotsen helfen, solche Unfälle durch ihre Präsenz zu vermeiden.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Ausbildung
Die Schülerlotsen sind als Verkehrshelfer anerkannt und sind über die Unfallkasse Berlin gesetzlich versichert. Es ist wichtig zu betonen, dass die Haftung bei Fehlern bei der Gemeinde oder Stadt liegt – Schülerlotsen handeln ehrenamtlich und ohne Vergütung. Zudem dürfen sie nicht in den fließenden Verkehr eingreifen, sondern lediglich bei einer Lücke im Verkehr Schüler gruppenweise über die Straße führen. Bei der Bereitstellung von Ausrüstung und Ausbildung kooperieren die Schulen mit der Deutschen Verkehrswacht und der Polizei.
Die offizielle Kennzeichnung der Lotsen erfolgt durch Verkehrszeichen (Nr. 356), die an den Lotsenpunkten aufgestellt sind. Schülerlotsen müssen mindestens 13 Jahre alt sein, was in der Regel der 7. Klasse entspricht, wobei dies je nach Bundesland variieren kann.
Die vorgestellten Ehrungen und der ehrenamtliche Dienst der Schülerlotsen belegen, wie wichtig es ist, junge Menschen in die Verantwortung für ihre Mitschüler einzubeziehen. Die Schülerlotsen sind jedoch nicht nur ein Sicherheitsfaktor, sie fördern auch zusammen mit unterstützenden Erwachsenen ein respektvolles Miteinander im Schulumfeld.
Weitere Informationen über den Schülerlotsendienst und seine Bedeutung finden sich unter landesverkehrswacht.berlin und auf der Seite von bussgeldkatalog.org.