Berlin Aktuell

Transfeindlicher Angriff auf das Grab von Ella Nik Bayan: Berliner Politikerinnen und Politiker fordern mehr Schutz für queere Menschen und Orte

Schändung von Transfrau Ellas Grab auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde

Der Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg ist ein Ort der Ruhe und des Gedenkens. Umgeben von Bäumen und gepflegten Gräbern bietet er eine friedliche Atmosphäre. Doch inmitten dieser Stille wird regelmäßig ein Grabziel von Vandalismus. Ella Nik Bayans Grab wurde bereits zum siebten Mal beschädigt.

Die Grabstätte von Ella Nik Bayan, einer 40-jährigen Transfrau und Geflüchteten aus dem Iran, wurde im Januar 2022 erstmals geschändet. Seitdem wurde sie wiederholt mit Gegenständen und Schriftzügen versehen, wie zum Beispiel Kanistern, einem Feuerlöscher oder einer Gummibrust. Bei der jüngsten Schändung wurde das Grab mit Feuerwehr-Absperrband umwickelt und ein Aufkleber mit einem Warnsymbol angebracht. Die Polizei ermittelt wegen einer möglicherweise politisch motivierten Störung der Totenruhe und prüft einen Zusammenhang mit dem Berliner Christopher Street Day.

Die queerpolitischen Sprecher der Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus reagierten entsetzt auf die Tat. Lisa Knack von der CDU-Fraktion bezeichnete die Grabschändung als unverzeihlich und kritisierte die Häufigkeit der Angriffe auf Ellas Grab. Sebastian Walter von den Grünen sieht in dem erneuten Angriff einen besorgniserregenden Trend gegen die queere Community. Er betonte, dass dieser Hass immer stärker und gewalttätiger wird und von der Gesellschaft bekämpft werden müsse.

Wiebke Neumann von der SPD geht davon aus, dass die Schändungen transfeindlich motiviert sind. Sie betonte, dass nicht nur die queere Community, sondern die gesamte Gesellschaft gegen Hass und Hetze vorgehen müsse. Neumann fordert die Entwicklung einer Landesstrategie für queere Sicherheit und den Ausbau von Präventions- und Antigewaltarbeit zum Schutz queerer Personen.

Klaus Lederer von der Linken sieht die Grabschändung als Ergebnis einer breiten transfeindlichen rechtskonservativen Politik nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Er betonte die Notwendigkeit von politischen Schritten, wie etwa die Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes, um ein Zeichen gegen transfeindlichen Hass zu setzen. Auch gesellschaftlich könne und müsse viel getan werden. Lederer appellierte an Solidarität und Empathie mit trans und queeren Menschen, um solche Anfeindungen als untragbar zu erachten.

Die Politiker sind sich einig, dass die Grabschändung von Ella Nik Bayan ein alarmierendes Signal ist und die Sicherheit queerer Menschen und Orte verbessert werden muss. Lisa Knack setzt auf mehr Kommunikation und Aufklärungsarbeit, um gemeinsame Berührungspunkte zu finden. Sebastian Walter fordert eine stärkere Prävention von Gewalt gegen queere Menschen und Orte und schlägt Gespräche zwischen der Friedhofsverwaltung und der Polizei vor, um konkrete Schutzkonzepte zu erarbeiten.

Die Schändung des Grabs von Ella Nik Bayan ist nicht nur ein Angriff auf eine Einzelperson, sondern auch ein Angriff auf die Werte von Toleranz und Respekt. Berlin steht nun in der Pflicht, queere Menschen und Orte besser zu schützen und aktiv gegen Hass und Gewalttaten einzutreten. Nur so kann eine Gesellschaft geschaffen werden, in der jeder Mensch gleichberechtigt und sicher leben kann.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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