Investitionen in Kinder: Ein langfristiger wirtschaftlicher Vorteil für Deutschland
Berlin, den 29. August 2024
Eine neue Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), in Auftrag gegeben von UNICEF Deutschland, beleuchtet die finanziellen Vorteile durch gezielte Investitionen in die Zukunft der jungen Generation. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterstützung von benachteiligten Kindern nicht nur soziale Gerechtigkeit fördert, sondern auch erhebliche ökonomische Erträge für die Gesellschaft verspricht.
Georg Graf Waldersee, der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, betont die essenzielle Bedeutung, öffentliche Ressourcen auf die Förderung von Kindern zu konzentrieren. „Investitionen für Kinder sind entscheidend – sie kommen nicht nur den Kindern selbst zugute, sondern sichern auch das Wohlergehen unserer Gesellschaft in der Zukunft“, erklärt er. Besonders Kinder aus benachteiligten Hintergründen haben oft das größte ungenutzte Potential, das es zu entfalten gilt.
Das Gutachten hebt hervor, dass Deutschland insbesondere im Bereich Bildung, Gesundheit und sozialer Integration im Vergleich zu anderen OECD-Ländern im Mittelfeld abschneidet. Konkurrenzfähige Modelle aus Ländern wie Kanada und Dänemark verdeutlichen, dass Deutschland durch eine effizientere Investitionspolitik von bestehenden Förderstrategien lernen kann.
Ein zentrales Beispiel, das im IW-Gutachten analysiert wird, ist das „Startchancen“-Programm, das auf die langfristige finanzielle Unterstützung von Schulen abzielt, die stark benachteiligte Schüler aufnehmen. Durch eine bewusste Allokation von 20 Milliarden Euro über die nächsten zehn Jahre könnte Deutschland, laut Modellrechnungen, wirtschaftliche Vorteile zwischen 56 und 113 Milliarden Euro realisieren. Damit könnten unter anderem höhere Steuereinnahmen und geringere Sozialausgaben erzielt werden, wenn Schüler erfolgreich abschließen.
Besonders eindringlich äußert sich die 17-jährige Karlina Li, die mit UNICEF zusammenarbeitet: „Ich habe selbst erlebt, wie herausfordernd die Schulsituation für Kinder in sozialen Brennpunkten sein kann. Eine Investition in Kinder ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft – und das Ende einer Unterstützung bedeutet nicht das Ende ihrer Möglichkeiten.“
Die Verwirklichung der UN-Kinderrechtskonvention gibt Deutschland die Verpflichtung, Kindern die besten Voraussetzungen für ein gesundes und erfolgreiches Aufwachsen zu garantieren. Dennoch zeigen aktuelle Statistiken, dass jährlich etwa 47.000 Jugendliche ohne Schulabschluss aus dem Bildungssystem ausscheiden.
Vor dem Hintergrund der demografischen Herausforderungen, vor denen Deutschland steht, wird die Bedeutung solcher Programme umso drängender. Prof. Dr. Axel Plünnecke von IW weist darauf hin, dass eine vorausschauende Politik, die in die Jugend investiert, unerlässlich ist, um den zukünftigen Wohlstand des Landes zu sichern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Investitionen in Kinder nicht nur einen sozialen Auftrag erfüllen, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität und zum Wachstum der deutschen Wirtschaft leisten können. Eine priorisierte Unterstützung für die Jugend könnte somit nicht nur die sozialen Lücken schließen, sondern auch eine positive Trendwende für die gesamte Gesellschaft darstellen.
Für weitere Informationen und Daten zur Situation von Kindern in Deutschland, besuchen Sie die UNICEF-Datenbank oder kontaktieren Sie die Pressestelle von UNICEF Deutschland.
