In einer hitzigen Sitzung am 18. Oktober hat der Bundesrat über die Novellierung der Gefahrstoffverordnung abgestimmt. Doch statt der lang ersehnten Entwarnung beim Umgang mit dem schädlichen Stoff Asbest bleibt es weiterhin brenzlig! Trotz aller Bemühungen und Appelle haben die Länder den wegweisenden Vorschlägen nicht gefolgt, die eine klare Verantwortung für Bauherren forderten. Hier läuft etwas gewaltig schief!
Kritik kommt aus den Reihen des Baugewerbes: Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, sieht in der Entscheidung eine verpasste Möglichkeit, Menschen und Umwelt effektiv zu schützen. „Beim Umgang mit Asbest sind spezielle Maßnahmen für den Schutz von Arbeiterinnen, Arbeitern und Dritten mehr als überfällig – hier kann niemand auf die faulen Lösungen setzen!“ So deutet Pakleppa die brisante Lage der Branche, die für 90 Prozent der Sanierungsmaßnahmen verantwortlich ist.
Chancen vertan: Bauherren in der Verantwortung!
Die Forderung nach einer klaren Regelung, die Bauherren zur Asbesterkundung zwingt, wurde jedoch ignoriert! Während der Nationale Asbestdialog seit Jahren darüber berät, stehen die Bauherren weiterhin auf der Bremse. „Anlassbezogene Beprobungen könnten nicht nur die Sicherheit während der Bauarbeiten garantieren, sondern auch den gesamten Ablauf für alle Beteiligten vereinfachen. Verzögerungen oder gar Baustopps könnten somit der Vergangenheit angehören“, so Pakleppa weiter.
Doch stattdessen müssen jetzt weiterhin alle Unternehmer in die Tasche greifen und separate Beprobungen durchführen, selbst bei identischen Arbeiten! Das bringt nicht nur zusätzliche Kosten für die Veranlasser mit sich, sondern auch Streitigkeiten, Nachtragsforderungen und enorme Verzögerungen. Jeder Bau, der sich mit Asbest beschäftigt, läuft Gefahr ins Stocken zu geraten – ein Albtraum für alle Akteure.
Ein Aufruf zur Wende!
„Es ist schmerzlich, dass diese Gelegenheit zur echten Verbesserung nicht genutzt wurde“, betont Pakleppa und hofft auf eine schnelle Umsetzung des Entschließungsantrages der Länder. Die politischen Entscheidungsträger sind jetzt gefordert! Nur durch verbindliche Maßnahmen kann der gefährliche Umgang mit Asbest in der Bauwirtschaft sicher und reibungslos gestaltet werden.
Inmitten dieser hitzigen Debatte bleibt eines klar: Das Baugewerbe braucht dringend klare Regeln und Verantwortlichkeiten, um den Schutz von Mensch und Umwelt beim Umgang mit Asbest zu gewährleisten. Ein deutliches „Nein“ zu Untätigkeit ist der einzige Weg in eine sichere Bauzukunft!
Wird die Bundesregierung aufwachen und die notwendigen Schritte einleiten? Die Zeit drängt!