Windkraft in Berlin: Bürgerbeteiligung zu neuen Standorten startet jetzt!

Württembergische Straße 6, 10707 Berlin, Deutschland - Am 6. Juni 2025 hat der Berliner Senat die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit zur Änderung des Flächennutzungsplans „Windenergie in Berlin“ bekannt gegeben. Die Beteiligung läuft vom 10. Juni bis zum 11. Juli 2025 und richtet sich an Bürgerinnen und Bürger, betroffene Behörden sowie Nachbargemeinden. Diese Maßnahme ist notwendig, um den Vorgaben des Baugesetzbuches nach § 3 Absatz 1 und § 4 Absatz 1 nachzukommen. Ziel ist es, geeignete Flächen für Windenergie zu identifizieren, da Berlin gesetzlich verpflichtet ist, bis Ende 2027 mindestens 0,25 Prozent der Landesfläche für Windkraft auszuweisen, was etwa 446 Hektar entspricht.

Wie der Berliner Senat in seiner Mitteilung feststellte, sind die Planunterlagen für Bürger jederzeit online einsehbar. Zusätzlich können Interessierte wochentags von 8-16 Uhr in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Württembergische Straße 6, einen Blick auf die Unterlagen werfen.

Identifizierte Standorte für Windkraftanlagen

Im Rahmen der Initiative wurden acht mögliche Standorte für Windräder in den Randbereichen Berlins identifiziert. Die Standorte sind wie folgt verteilt:

• Drei befinden sich im Bezirk Pankow: Blankenfelde/Akenberge, Buchholz Nord und der Landschaftsraum Wartenberg/Falkenberg.
• Zwei Windkraftstandorte sind im Grunewald eingeplant: einer am Teufelsberg im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und einer im südlichen Teil von Steglitz-Zehlendorf.
• Weitere Standorte sind in der Krummendammer Heide (Treptow-Köpenick), den Rieselfeldern Gatow (Spandau) und Jungfernheide/Tegel (Reinickendorf) vorgesehen.

Die Höhe der Windkraftanlagen ist noch nicht festgelegt; es wird jedoch über Höhen von bis zu 230 Metern oder 150 Metern diskutiert. Laut aktuellen Informationen gibt es in Berlin bereits acht Windräder, es wird jedoch eine konkrete Entscheidung über die neuen Standorte für das nächste Jahr angestrebt.

Herausforderungen bei der Flächenausweisung

Die Ausweisung der Windenergiegebiete ist kein Garant für die sofortige Errichtung von Windenergieanlagen. Eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung bleibt erforderlich, und zahlreiche Herausforderungen sind zu meistern. Berlin hat kaum konfliktfreie Flächen, und zahlreiche Gebiete mussten ausgeschlossen werden. Dazu gehören Zonen für Natur- und Artenschutz, Luftfahrt, oder Gebiete, die unter dem Schutz des UNESCO-Welterbes stehen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) äußert Bedenken zur Auswahl der Flächen und fordert, auch Industrie- und Verkehrsknotenflächen zu berücksichtigen.

Senator Christian Gaebler (SPD) betont, dass Einwände gegen Windkraftanlagen wohlbegründet sein müssen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass eine umfassende Studie die theoretisch möglichen Flächen für Windkraft erforscht hat. Die Studie, beauftragt von Bosch & Partner GmbH und dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, identifizierte 53 potenzielle Standorte, von denen 31 Flächen mit etwa 4.300 Hektar verblieben sind, die in verschiedenen Konfliktrisikokategorien eingeteilt wurden. Besonders Waldflächen genießen hohen Schutz und gelten als sehr hohes Konfliktrisiko.

Für die Umsetzung und Realisierung der Windenergienutzung ist es außerdem entscheidend, dass bis zum 31. Mai 2024 das gesetzlich vorgeschriebene Planungsverfahren für final identifizierte Flächen abgeschlossen ist. In diesem Kontext können Stadtstaaten wie Berlin ihre Flächenziele durch Staatsverträge mit anderen Bundesländern um bis zu 75 Prozent kompensieren. Es bleibt abzuwarten, wie die Bürger sich zwischen dem 10. Juni und 11. Juli in den Beteiligungsprozess einbringen und welche weiteren Schritte der Senat unternehmen wird, um die politischen und gesellschaftlichen Hürden zu überwinden.

Für weitere Informationen sind die vollständigen Planunterlagen auf der Website des Senats einsehbar.

*Für die vollständigen Informationen zu den Planungen und Vorgaben siehe auch die Mitteilungen von berlin.de, rbb24 und berlin.de erneut.