Wasserzähler-Austausch: Brandenburgs Gartenbesitzer fordern Reform!

Gartenbesitzer in Brandenburg kritisieren steigende Kosten für Wasserzählerwechsel; Forderungen nach pauschalen Regelungen wachsen.
Gartenbesitzer in Brandenburg kritisieren steigende Kosten für Wasserzählerwechsel; Forderungen nach pauschalen Regelungen wachsen. (Symbolbild/Mein Berlin)

Woltersdorf, Deutschland - In Brandenburg regt sich Widerstand unter Gartenbesitzern gegen die hohen Kosten für den Austausch von Wasserzählern. Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat alle Haushalte aufgefordert, ihre alten Zähler gegen neue Modelle auszutauschen. Diese Kosten werden jedoch nicht mehr vom WSE übernommen, was viele Haushalte zur Beauftragung teurer Handwerker zwingt. Besonders betroffen sind Haushalte mit geringem Wasserverbrauch, die durch den Austausch in finanzielle Schwierigkeiten geraten können. Katrin Eisner, eine betroffene Bürgerin aus Woltersdorf, berichtet von Kosten in Höhe von 360 Euro für den neuen Zähler, das Vierfache der Kosten des Vorjahres. Für den Austausch von Wasserzählern in Deutschland gilt, dass sie alle sechs Jahre neu geeicht oder ersetzt werden müssen.

Ein Blick auf die zahlenmäßigen Belastungen zeigt: Der Austausch eines Wasserzählers kann ohne zusätzliche Arbeiten am Rohrsystem bis zu 500 Euro kosten. Das führt zu langen Wartezeiten, da seit Jahresbeginn Privatunternehmen den Zählerwechsel übernehmen. Die WSE hat zwar Berechnungen präsentiert, die für einige Haushalte eine Ersparnis durch den Einbau eines Zusatzwasserzählers darstellen, doch der finanzielle Druck bleibt bestehen. Katrin Eisner fordert daher eine Pauschale für Gartenwasser, um den Zählereinbau zu vermeiden, ein Vorschlag, der bereits in der Gemeinde Panketal erfolgreich umgesetzt wurde.

Kritik an neuen Regelungen

Die kürzlich neu eingeführten Regelungen des WSE stoßen auf weitere Kritik in der regionalen Bevölkerung. Bürger empfinden den organisatorischen und finanziellen Aufwand für den Einbau oder Austausch eines Gartenwasserzählers als überzogen. Tobias Rohrberg, der Fraktionsvorsitzende der Grünen in Petershagen/Eggersdorf, sieht kein sinnvolles Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen und fordert die Abschaffung der Gartenwasserzähler zugunsten einer pauschalen Regelung. Ein Beispiel zeigt, wie es funktionieren könnte: In der Gemeinde Panketal wird der durchschnittliche Jahresverbrauch pauschal angesetzt, was zur Befreiung von Abwassergebühren führt.

Zusätzlich zur finanziellen Belastung sehen sich die Gemeinden auch ökologischen Herausforderungen gegenüber. Angesichts der anhaltenden Trockenheit und sinkenden Grundwasserspiegel ist es besonders wichtig, sparsame Wasserverwendung zu fördern. Rohrberg argumentiert, dass eine pauschale Regelung Anreize für sparsamen Wasserverbrauch schaffen könnte. Ein Antrag von Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Prüfung dieses Vorschlags fand jedoch keine Mehrheit in der Gemeindevertretung, während eine Vielzahl von politischen Vertertern aus anderen Parteien desinteressiert an einer bürgerfreundlichen Lösung scheint.

Die Kosten der Wasserzählermessung

Die Falle der ständigen Zählermessungen trifft nicht nur Gartenbesitzer. Mieter erleben oft Überraschungen beim Blick auf die Nebenkostenabrechnung, wo auf einmal die Kosten für den Wasserzähler-Austausch auftauchen. Diese wechseln je nach individueller Situation, wobei einfache Zähler durchschnittlich 20 Euro kosten. Für den Austausch belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa 80 bis 160 Euro, abhängig vom ausführenden Unternehmen und dem Aufwand für den Austausch. Fakt ist, dass die Eichpflicht in Deutschland enorm hohe Kosten verursachen kann. Eine Studie weist nach, dass deutsche Haushalte durch häufigen Austausch unnötige Mehrkosten von über 500 Millionen Euro verursachen könnten. Im Vergleich dazu gibt es in Ländern wie Frankreich Regelungen, die einen Wasserzählerwechsel nur alle 18 Jahre vorsehen.

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Ort Woltersdorf, Deutschland
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