Warnstreik weckt Bier-Genuss in Berlin: NGG fordert 7% mehr Lohn!

Berlin-Lichtenberg, Deutschland - Die Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei in Lichtenberg steht derzeit im Fokus eines Warnstreiks, der von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ausgerufen wurde. Der Streik, der am Dienstagabend um 21 Uhr begann und bis Mittwoch um 22 Uhr andauern soll, kommt inmitten von schwierigen Tarifverhandlungen, die bereits in den vergangenen Wochen angestoßen wurden. Wie rbb24 berichtet, hat die Radeberger-Gruppe als Arbeitgeber bislang kein neues Angebot unterbreitet, weshalb die NGG die aktuellen Löhne als unzureichend erachtet.
Das letzte Angebot von Seiten der Radeberger-Gruppe sah eine Lohnerhöhung von 2,2 Prozent für das laufende Jahr und 2,0 Prozent für das folgende Jahr vor. Die NGG fordert hingegen eine Lohnerhöhung von 7 Prozent sowie eine Angleichung der Löhne aller Betriebe der Radeberger-Gruppe am Standort in Berlin. In der Brauerei sind rund 350 Mitarbeiter beschäftigt und neben Berliner Kindl und Schultheiss wird hier auch Berliner Pilsner produziert.
Hintergrund des Streiks
In der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei sind die Kessel erneut angehalten worden. Die NGG hat die Beschäftigten zu diesem Streik aufgerufen, nachdem der alte Tarifvertrag am 31. März abgelaufen ist. Wie nd aktuell berichtet, wurden seit Beginn der Tarifverhandlungen bereits 115 Stunden gestreikt, mit der Möglichkeit, dass weitere Streiks folgen könnten.
Für die Mitarbeiter wird nicht nur eine Lohnerhöhung gefordert, sondern auch 150 Euro mehr für Azubis und eine Vorweganhebung beim Entgelt von 50 Euro monatlich für Mitarbeiter in der Auslieferung sowie der manuellen Leergutlogistik.
Einkommensvergleiche und standortbezogene Argumente
Vergleicht man die Einkommen, so liegt der Ecklohn in Berlin-Hohenschönhausen bei 25,17 Euro pro Stunde. Im Vergleich dazu zahlen die Brauereien in Bremen mit 27,10 Euro deutlich mehr. Die NGG hebt hervor, dass die Wochenarbeitszeit in der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei 32 Stunden beträgt, was zu einem Monatsverdienst führt, der etwa 270 Euro unter dem der bestbezahlten Regionen in Westdeutschland liegt.
Die Radeberger-Gruppe konnte 2024 zwar einen leichten Umsatzanstieg verzeichnen, dennoch betont die NGG, dass der Standort wirtschaftlich gut läuft und zu den besten der Unternehmensgruppe gehört. Pressesprecher Tobias Teubner erklärte, dass die Vollgutbestände in der Brauerei ausreichen, um die Lieferfähigkeit während des Streiks zu gewährleisten. Antworten zur laufenden Tarifverhandlung wollte er jedoch keine weiteren geben, um das Vertrauen in den Dialog zu wahren.
Die aktuellen Entwicklungen in der Brauindustrie spiegeln sich zudem in anderen Regionen Deutschlands wider, wo zur gleichen Zeit ebenfalls Tarifverhandlungen stattfinden. In Bayern wurden bereits Einigungen in der Branche erzielt, was die Verhandlungen in Berlin umso dringlicher macht, da die NGG streitbare Verhandlungen als notwendig erachtet, um adäquate Arbeitsbedingungen zu schaffen. Ob die Arbeitgeber auf die Forderungen eingehen werden, bleibt abzuwarten.
Die Auseinandersetzung an diesem Standort zeigt die aktuellen Herausforderungen in der Branche, die nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die gesamte Wirtschaft von Bedeutung sind. Informationen über ähnliche Tarifverträge in anderen Bundesländern, die auf die Anhebung der Gehälter abzielen, sind ebenfalls von Bedeutung und verdeutlichen die bundesweiten Entwicklungen in der Getränkeindustrie. Weitere Informationen zur Tarifsituation in der Branche finden sich auf ngg.net.
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Ort | Berlin-Lichtenberg, Deutschland |
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