Gedenkfeier zum 30-jährigen Bestehen der Steglitzer Spiegelwand

Hermann-Ehlers-Platz, 12163 Berlin, Deutschland - Am 30. Mai 2025 wird bereits mit Spannung auf die bevorstehende Feierstunde am 11. Juni 2025 geblickt. Diese Veranstaltung, die um 15.00 Uhr am Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz stattfindet, ist anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Spiegelwand geplant. Organisiert wird die Feier von der Initiative Haus Wolfenstein, einem Verein, der sich der Erhaltung der ehemaligen Synagoge Steglitz und der Förderung interkultureller Begegnung widmet, sowie dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf.
Die Spiegelwand, ein erinnerungskulturelles Denkzeichen, ehrt die Erinnerung an 229 jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die während der nationalsozialistischen Herrschaft deportiert wurden. Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg hebt die essentielle Rolle der Spiegelwand für das öffentliche Gedenken und das kollektive Gedächtnis des Bezirks hervor. Damit wird nicht nur an die Vergangenheit erinnert, sondern auch ein Bewusstsein für die Wichtigkeit des Gedenkens in der Gesellschaft geschaffen.
Die Geschichte der Spiegelwand
Die Spiegelwand befindet sich am Hermann-Ehlers-Platz und erstrahlt in ihrer speziellen Gestaltung mit Spiegeln. Sie erinnert nicht nur an die ehemalige Synagoge, die 1897 von Moses Wolfenstein erbaut und zu einer Synagoge umgebaut wurde, sondern auch an die Deportationen der jüdischen Bevölkerung Berlins. Diese tragischen Ereignisse begannen 1941 mit der systematischen Enteignung und Deportation, die bis zum Frühjahr 1945 andauerte und über 50.000 jüdische Todesopfer zur Folge hatte.
Die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Berlin-Steglitz ist geprägt von einer dramatischen Wende. Im Jahr 1933 lebten hier über 3.000 Juden, während 1945 nur noch rund 150 übrigblieben. Die Schreckensherrschaft, die mit dem Beginn der nationalsozialistischen Verfolgung einherging, hinterließ tiefe Wunden in der Gesellschaft.
Kulturelles Gedächtnis und Gedenkstätten
Das 20. Jahrhundert, in dem Berlin Schauplatz beider Weltkriege und des nationalsozialistischen Regimes war, hat eine Vielzahl von Erinnerungsorten hervorgebracht. Der Berliner Raum ist gefüllt mit Denkmälern, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, darunter das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das 2010 am Brandenburger Tor eingeweiht wurde. Diese Denkmäler sind Teil einer umfassenden Gedenkkultur, die sich in der ehemaligen Hauptstadt entwickelt hat, um die Gräueltaten der Vergangenheit angemessen zu würdigen.
Die Initiative Haus Wolfenstein, die seit Ende der 1980er Jahre aktiv ist, spielt eine zentrale Rolle in den Bemühungen um den Erhalt des historischen Erbes und die Aufklärung über die Geschehnisse während des Nationalsozialismus. Die Steglitzer Spiegelwand, die 1995 eingeweiht wurde, umfasst 1.723 Namen, unter denen 229 Deportierte aus Steglitz verzeichnet sind. Sie bietet den Besuchern nicht nur einen Einblick in die tragische Geschichte, sondern auch Informationstafeln über die ehemaligen jüdischen Mitbürger und die Geschichte der Synagoge.
Das Denkmal ist jederzeit zugänglich und lädt die Bevölkerung ein, sich mit der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Steglitz auseinanderzusetzen. Die Gedenkstätte steht somit nicht nur für Vergangenheit, sondern auch für das Engagement einer lebendigen Erinnerungskultur, die weiterhin gesellschaftlich relevant ist.
Für weitere Informationen ist die Initiative Haus Wolfenstein unter der Telefonnummer +49 (0)30 791 623 9 zu erreichen und befindet sich an der Düppelstraße 41 in Berlin.
Für vertiefende Einblicke in die Bedeutung der Gedenkstätten in Berlin empfehlen sich die folgenden Links: berlin.de, memorialmuseums.org, berlin.de/sen.
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Ort | Hermann-Ehlers-Platz, 12163 Berlin, Deutschland |
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