Schulen in Brandenburg: Kürzungen und Milliarden für digitale Bildung!

Die Brandenburger Regierung plant für 2025 erhebliche Bildungsausgaben, trotz gleichzeitiger Stellenkürzungen und Herausforderungen.
Die Brandenburger Regierung plant für 2025 erhebliche Bildungsausgaben, trotz gleichzeitiger Stellenkürzungen und Herausforderungen. (Symbolbild/Mein Berlin)

Zeuthen, Deutschland - Die Brandenburger Regierung hat angekündigt, trotz geplanter Kürzungen im Bildungsbereich mehr in die Bildung zu investieren. Im Rahmen des neuen Doppelhaushalts sind jährliche zusätzliche Mittel in Höhe von 300 Millionen Euro vorgesehen. Diese finanziellen Zuschüsse sollen in erster Linie für die Digitalisierung der Schulen, den Digitalpakt Schule 2.0 sowie für Landeslizenzen für Lernsoftware verwendet werden. Das zusätzliche Geld soll auch der Stärkung der Demokratiebildung und des Jugendbereichs zugutekommen.

Gleichzeitig plant die Regierung, 345 Vollzeitstellen für Lehrkräfte und pädagogisches Personal abzubauen. Dies bedeutet, dass nur 50 Millionen Euro für die Gehälter der Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Um die Folgen dieser Kürzungen abzufedern, wurden zudem 14 Millionen Euro für Vertretungslehrer bereitgestellt. Im kommenden Schuljahr wird eine Zunahme von etwa 3.000 Schülern erwartet, was den Druck auf bestehendes Personal zusätzlich erhöhen könnte.

Steigende Arbeitsbelastung für Lehrkräfte

Ab Februar 2026 wird eine Stundenerhöhung von einer zusätzlichen Unterrichtsstunde pro Woche für Lehrkräfte in Kraft treten. Diese Maßnahme soll die Unterrichtsausfälle verringern, kommt aber zu einem Zeitpunkt, an dem bereits 245 Vollzeitstellen im August wegfallen werden. Eltern und Fachleute befürchten, dass die reduzierte Anzahl an Lehrkräften und die steigende Arbeitsbelastung zu einer Verschlechterung der Ausbildungsqualität führen könnte. Insbesondere für Schüler mit besonderen Bedürfnissen könnte dies nachteilige Auswirkungen haben.

Das Bildungsministerium hat die Möglichkeit eingeräumt, dass Schulen Lehrkräfte abgeben müssen, was wiederum zu einem Überhang an Lehrkräften führen könnte. Gleichzeitig werden Schulen ermutigt, abseits des Unterrichts weniger zusätzliche Tätigkeiten durchzuführen, was eine Reduzierung von Elterngesprächen und Klassenarbeiten zur Folge haben könnte.

Digitalisierung der Lehrkräftebildung

Der Bedarf an digitaler Bildung wird unterdessen als dringlich erkannt. Laut der Qualitätsoffensive Lehrerbildung sind digitale Medien für Schüler heute selbstverständlich. Lehrkräfte müssen in der Lage sein, Schüler im Umgang mit diesen Medien zu unterstützen und benötigen dafür umfassende Kenntnisse. Die Offensive fördert innovative Maßnahmen zur Digitalisierung in der Lehrkräftebildung, die ab 2020 als Schwerpunkt gesetzt wurde.

Beispielsweise wurde das Projekt CODIP an der Leuphana Universität Lüneburg ins Leben gerufen, um Lehrkonzepte zu entwickeln, die digitale Medien effektiv integrieren. Materialien aus diesen Projekten, die auch elektronische Tagebücher und Feedback-Tools umfassen, sind als Open Educational Resources (OER) zugänglich und sollen dazu beitragen, die Lehrerbildung auf ein neues digitales Niveau zu heben.

Fortschritte beim DigitalPakt

Die Digitalisierung der Schulen bleibt auch eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Der Digitalpakt, der im März 2019 vereinbart wurde, sieht Investitionen in Höhe von insgesamt 5,5 Milliarden Euro vor, die sowohl vom Bund als auch von den Ländern bereitgestellt werden. Diese Mittel sind entscheidend für die Verbesserung der digitalen Ausstattung der Schulen und die notwendige Fortbildung der Lehrkräfte.

In diesem Kontext hat Hessen zusätzlich zu den Digitalpakt-Bundesmitteln auch Eigenmittel für digitale Bildungsinfrastruktur bereitgestellt. Neben dem Basisprogramm wurden während der COVID-19-Pandemie mehrere Zusatzvereinbarungen getroffen, um Schüler und Lehrkräfte mit der notwendigen Ausstattung zu versorgen und eine zeitgemäße digitale Lernumgebung zu schaffen.

Insgesamt ist die Situation an den Schulen in Brandenburg sowohl durch die notable Investition in die Bildung als auch durch die bevorstehenden Einsparungen sowie die Notwendigkeit zur Digitalisierung geprägt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Balance zwischen personellen Ressourcen und dem Bedarf an qualitativ hochwertiger Bildung zu finden.

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Ort Zeuthen, Deutschland
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