Schock in Frohnau: Nazi-Parolen beschmutzen Kulturdenkmal und Stadtbild!

Rechtsextreme Schmierereien in Frohnau: Bezirksbürgermeisterin Demirbüken-Wegner fordert klare Maßnahmen gegen Vandalismus.
Rechtsextreme Schmierereien in Frohnau: Bezirksbürgermeisterin Demirbüken-Wegner fordert klare Maßnahmen gegen Vandalismus. (Symbolbild/Mein Berlin)

Frohnau, Berlin, Deutschland - In den vergangenen Wochen wurde Berlin einmal mehr mit dem Auftreten von rechtsextremen Schmierereien konfrontiert. Besonders betroffen war der nördliche Stadtteil Frohnau, wo an mindestens drei Orten verfassungsfeindliche Parolen entdeckt wurden. Diese Vorfälle ereigneten sich zwischen dem 16. und 17. Mai, als die Schmierereien an der Zeltinger Straße, der Senheimer Straße sowie am berühmten Wetterpilz angebracht wurden. Die dortigen Graffiti beinhalten verschiedene Nazisymbole und wurden zum Teil mit dem Kürzel „J.N.“ signiert, was für Junge Nationalisten stehen könnte. Der Staatsschutz hat bereits Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung unter Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.

Heute, am 28. Mai 2025, berichtet das Berliner Bezirksamt Reinickendorf, dass der große Wetterpilz in Frohnau erneut beschmiert wurde. Auch der Sockel an der Greenwichpromenade in Tegel ist von ähnlichen Zwischenfällen betroffen. In beiden Fällen hat das Bezirksamt Schritte eingeleitet: Eine Anzeige wird erstattet, und die Schmierereien sollen schnellstmöglich entfernt werden.

Reaktionen auf die Vorfälle

Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) äußerte sich klar zu den Vorfällen. Sie betonte, dass Beschädigungen und Verschmutzungen von Kulturdenkmalen nicht hingenommen werden. Ihrer Meinung nach stellen diese Akt der Verachtung gegenüber Gesellschaft, Geschichte und Recht dar. Demirbüken-Wegner fordert eine aktive Debatte für die Demokratie statt der Zerstörung, um rechtsextremen Tendenzen entgegenzuwirken.

Derartige Vorfälle sind nicht neu und werden häufig als Teil einer größeren Problematik in der Gesellschaft diskutiert. Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt in ihrem Bericht fest, dass die Kontinuitäten rechtsterroristischer Gewalttaten seit Jahrzehnten bestehen und Maßnahmen gegen Rechtsextremismus auf verschiedenen Ebenen ansetzen müssen. Wichtige Ansätze beinhalten sozialpädagogische Präventionsarbeit, Aufklärungsangebote zu Rassismus sowie Erinnerungsarbeit an die Opfer rechtsextremer Gewalt.

Die Herausforderungen im Kampf gegen Rechtsextremismus

Die Identifikation rechtsextremer Akteur:innen gestaltet sich als schwierig, da häufig keine szenetypischen Merkmale erkennbar sind. Rechtsradikale Einstellungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet, nicht nur an den gesellschaftlichen Rändern. Auch Verbindungen zwischen der AfD und extremen Gruppen sind dokumentiert. Die Maßnahmen gegen Rechtsextremismus sollten daher präventiv sein und nicht erst bei strafbaren Handlungen ansetzen. Ein Maßnahmenkatalog von 2021 bis 2024 umfasst verschiedene Ansätze, die jedoch in ihrer Wirksamkeit kritisch bewertet werden.

Die aktuellen Vorfälle in Frohnau sind nicht nur einalarmerendes Zeichen für die fortwährende Präsenz von Rechtsextremismus in Deutschland, sondern auch ein Weckruf für Zivilgesellschaft und Behörden. Es bedarf einer umfassenden Strategie, um dem Anstieg rechtsextremer Gewalt entgegenzuwirken und die demokratischen Werte unserer Gesellschaft zu schützen.

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Ort Frohnau, Berlin, Deutschland
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