Schock im Treptower Park: Radfahrer rammt Ordnungshüter!

Zwei Unfälle in Alt-Treptow: Radfahrer kollidiert mit Ordnungsamts-Mitarbeiter und Lkw erfasst Radfahrerin. Verletzte in Kliniken.
Zwei Unfälle in Alt-Treptow: Radfahrer kollidiert mit Ordnungsamts-Mitarbeiter und Lkw erfasst Radfahrerin. Verletzte in Kliniken. (Symbolbild/Mein Berlin)

Alt-Treptow, Berlin, Deutschland - Am 27. Mai 2025 kam es in Berlin zu zwei gravierenden Verkehrsunfällen, die sowohl Radfahrende als auch Fußgänger in den Fokus rückten. Diese Vorfälle werfen grundlegende Fragen zu Sicherheit und Infrastruktur für Radfahrende auf.

Der erste Unfall ereignete sich am späten Nachmittag in Alt-Treptow, als Mitarbeiter des Ordnungsamtes einen Radfahrer kontrollieren wollten. Gegen 17:10 Uhr näherten sich die Behördenmitarbeiter, als ein 28-jähriger Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit auf die Gruppe zufuhr. Trotz Aufforderungen zum Anhalten ignorierte der Radfahrer die Warnungen und kollidierte mit einem der Mitarbeiter, der 25 Jahre alt war. Beide stürzten und zogen sich Verletzungen zu. Der Radfahrer wurde mit Verdacht auf eine Beinfraktur in ein Krankenhaus eingeliefert, während der Mitarbeiter ambulante Behandlung für Oberkörperverletzungen benötigte. Ein Fachkommissariat der Polizeidirektion 3 (Ost) hat die Ermittlungen aufgenommen.

Unfall einer Radfahrerin

Bereits am selben Tag, jedoch am Dienstagmittag, ereignete sich ein weiterer schwerer Unfall in Berlin. Eine 45-jährige Radfahrerin wurde gegen 12 Uhr von einem Lkw erfasst, der an der Kreuzung Kiefholzstraße/Elsenstraße rechts abbiegte. Obwohl die Radfahrerin geradeaus fuhr, bemerkte der 32-jährige Lkw-Fahrer sie offenbar nicht rechtzeitig. Bei dem Aufprall zog sich die Radfahrerin Verletzungen an Armen, Beinen, Kopf und Rumpf zu und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auch eine 41-jährige Zeugin erlitt einen Schock und wurde ambulant behandelt. Die Kreuzung blieb bis 12:40 Uhr für den Verkehr gesperrt, was mehrere Buslinien, einschließlich der Linie #166 der BVG, beeinträchtigte, die zwischen U Boddinstr. und S Treptower Park unterbrochen war.

Sicherheit für Radfahrende im Fokus

Diese beiden Vorfälle sind nicht isoliert und spiegeln ein größeres Problem wider, das durch eine aktuelle Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) verdeutlicht wird. Laut der Studie gab es in einer durchschnittlichen Woche 4 Tote und 58 Schwerverletzte Radfahrende auf deutschen Landstraßen, ein Anstieg von fast 30 Prozent im Vergleich zu vor zehn Jahren. Die häufigste Unfallursache sind Zusammenstöße mit Autos, wobei Autofahrer oft die Verantwortung tragen.

Der unzureichende Schutz für Radfahrende ist alarmierend. Besonders an Kreuzungen, wo 68 Prozent der schweren Unfälle stattfinden, sind die Sicherheitsvorkehrungen oft unzureichend. Fehlende Radwege und Sichtbehinderungen an zwei von drei Unfallstellen führen dazu, dass Radfahrende leicht übersehen werden. Die UDV fordert daher dringend, sichere Übergänge für Radfahrende zu schaffen, Sichtbehinderungen zu beseitigen und Geschwindigkeitsbegrenzungen an schlecht einsehbaren Kreuzungen einzuführen.

Die Vorfälle und die begleitende Studie zeigen deutlich, dass es einer umfassenden Überprüfung der infrastrukturellen Gegebenheiten für Radfahrende bedarf. Es ist essenziell, Verkehrsmaßnahmen zu ergreifen und Kampagnen zur Sensibilisierung von Autofahrenden zu initiieren. Nur so kann die Sicherheit auf den Straßen für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden.

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Ort Alt-Treptow, Berlin, Deutschland
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