Kreuzberg geht neue Wege: Genossenschaft sichert bezahlbaren Wohnraum!

Naunynstraße 46, 10997 Berlin, Deutschland - Heute, am 27. Mai 2025, wird in Kreuzberg eine erfreuliche Wendung auf dem Wohnungsmarkt bekanntgegeben. Ein Mehrfamilienhaus in der Naunynstraße 46/Leuschnerdamm 43, das im Jahr 2023 an eine Erbengemeinschaft vererbt wurde, steht kurz vor einer neuen Zukunft. Die Erben haben sich an das Stadtentwicklungsamt Friedrichshain-Kreuzberg gewandt, um gemeinwohlorientierte Perspektiven für das Objekt zu entwickeln. Mit Unterstützung der AKS Gemeinwohl konnte die SelbstBau eG als Käuferin gewonnen werden und der Kauf wurde im April 2025 notariell beurkundet, was einen wichtigen Schritt für die nachhaltige Nutzung des Hauses darstellt.
Das besagte Objekt wird in wenigen Wochen in genossenschaftlicher und gemeinwohlorientierter Bewirtschaftung übernommen. Dadurch entstehen für die nächsten 40 Jahre nahezu ausschließlich belegungsgebundene Wohnungen mit gedeckelten Mieten. Florian Schmidt, der Bezirksstadtrat für Bauen, hebt die Chancen kooperativer Stadtentwicklung hervor. Gleichzeitig betont Christian Gaebler, der Senator für Stadtentwicklung und Wohnen, die Bedeutung der Berliner Wohnraumförderung für Genossenschaften.
Förderung genossenschaftlicher Wohnprojekte
Das Land Berlin unterstützt den genossenschaftlichen Wohnungsmarkt mit beeindruckenden 41,8 Millionen Euro. Dies zielt darauf ab, den Ankauf von 422 Wohnungen durch zwei Genossenschaften zu fördern, um diese dauerhaft im genossenschaftlichen Besitz zu halten und sozialverträgliche Mieten zu gewährleisten. Zu den geplanten Standorten gehören die genannten Naunynstraße 46 und Leuschnerdamm 43 in Kreuzberg. Während die Genossenschaft Neukölln eG 396 Wohnungen in der Reichsforschungssiedlung Haselhorst in Spandau erwirbt, übernimmt die SelbstBau eG 26 Wohnungen in Kreuzberg und setzt sich für selbstverwaltete, gemeinwohlorientierte Wohnmodelle ein.
Die Förderung erfolgt über die 2023 eingeführte Richtlinie zur Förderung des genossenschaftlichen Wohnens. Hierbei stehen zinslose Darlehen zur Verfügung, die bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten für Neubau und den Kauf von Bestandswohnungen abdecken. Seit 2018 wurden in Berlin bereits 400 Wohneinheiten in 18 Bestandsobjekten in genossenschaftliches Eigentum überführt. Dieses Programm zielt darauf ab, Mieter vor Verdrängung zu schützen und den Wohnungsmarkt zu stabilisieren, insbesondere für Haushalte mit kleinerem Einkommen.
Wichtige Antragsmodalitäten
Für Interessierte an der genossenschaftlichen Förderung von Wohnraum gibt es wichtige Hinweise. Anträge auf Förderung müssen frühzeitig gestellt werden, bevor der Bau beginnt oder der Kaufvertrag abgeschlossen wird. Diese Anträge sind bei der Programmleitstelle der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen einzureichen. Nach der Aufnahme in das Förderprogramm erfolgt die Bearbeitung durch die Investitionsbank Berlin (IBB), die das Vorhaben prüft und dem Bewilligungsausschuss zur Förderentscheidung vorlegt.
Peter Weber, Vorstand der SelbstBau e.G., kündigte an, am Oranienplatz vertreten zu sein und betonte deren Wichtigkeit für soziale Stadterneuerung. Auch Ursula Schröder, eine Mieterin des zukünftigen Wohnprojekts, äußerte ihre Freude über den erfolgreichen Einsatz zur Rettung des Hauses. Damit steht das Mehrfamilienhaus nicht nur als neues Kapitel für die Erbengemeinschaft, sondern auch als Modell für soziale Wohngemeinschaften in Berlin.
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Ort | Naunynstraße 46, 10997 Berlin, Deutschland |
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