Lehrer im Kampf gegen Rechtsextremismus: Workshops in Brandenburg gestartet

Lützowstraße 42, 10785 Berlin, Deutschland - Der Umgang mit Rechtsextremismus an Schulen wird zunehmend zu einer essenziellen Herausforderung für Lehrkräfte in Deutschland, insbesondere in Brandenburg. Laut aktueller Berichterstattung von rbb24 sind die Zahlen politisch motivierter rechter Straftaten an Schulen von 258 im Jahr 2023 auf 336 im Jahr 2024 gestiegen. Diese alarmierenden Entwicklungen machen Workshops wie den an der Berliner Beratungsstelle Crossroads dringend erforderlich, bei dem rund 20 Lehrerinnen und Lehrer sowie Sozial- und Projektarbeiter teilnehmen. Der Workshop ist Teil einer breiteren Veranstaltung, der Tincon, die sich mit Themen der digitalen Bildung beschäftigt.
Hubert Heiner, ein Lehrer aus Brandenburg, berichtete während des Workshops von besorgniserregenden Erfahrungen, darunter rechtsextreme und homophobe Äußerungen seiner Schüler sowie einem Vorfall, bei dem ihm ein Schüler einen Hitlergruß zeigte. Viele Workshop-Teilnehmer äußerten Unsicherheiten im Umgang mit solchen diskriminierenden Aussagen. Sie diskutierten darüber, wie sie die Balance zwischen politischer Neutralität und dem Eintreten für demokratische Werte finden können, um somit ein sicheres Lernumfeld zu schaffen.
Strategien zur Bekämpfung von Rechtsextremismus
Die Notwendigkeit von konkreten Handlungsleitfäden für Lehrer ist ein zentrales Thema, das während der Workshops immer wieder aufgegriffen wird. Wie Heiner erklärt, existieren oft keine klaren Leitfäden, um im Falle von rechtsextremistischen Äußerungen zu reagieren. Ein großer Faktor, der dazu beiträgt, ist der Zeitmangel, da Lehrer eine Vielzahl von Schülern unterrichten müssen. Workshop-Leiter Julian betont ebenfalls, dass die Lehrkräfte den Dialog mit den Schülern aufrechterhalten sollten, um ihnen Raum für Reflexion und gegebenenfalls eine Rücknahme ihrer Äußerungen zu geben.
Diese Besorgnis über ein sich veränderndes Erscheinungsbild des Rechtsextremismus wird auch von Schule ohne Rassismus aufgegriffen. Deren Themenheft „Rechtsextremismus & Schule“ richtet sich direkt an Lehrkräfte und bietet Unterstützung zur Thematisierung von Rechtsextremismus im Unterricht. Es enthält praktische Hinweise zu Fragen wie Neutralitätsgebot und der Einladung von Parteien zu Diskussionen. Das Themenheft ist kostenlos als PDF downloadbar und kann somit als wertvolles Hilfsmittel für Lehrkräfte dienen.
Ressourcen und Materialien gegen Rechtsextremismus
Zusätzlich zu den Workshops und Themenheften gibt es eine Vielzahl von Materialien, die sich mit Rechtsextremismus und Rassismus in Schulen beschäftigen. Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt eine Übersicht über verschiedene Handreichungen zur Verfügung, die wichtige Themen wie Rechtspopulismus, Radikalisierungsprävention und Umgang mit menschenfeindlichen Äußerungen abdecken. Diese Materialien sind nicht nur für Lehrkräfte, sondern auch für Schulleitungen und Schulsozialarbeiter relevant.
Die Situation erfordert ein koordiniertes Handeln von Bildungseinrichtungen, um den Herausforderungen des Rechtsextremismus wirksam zu begegnen und die demokratischen Werte in der schulischen Gemeinschaft zu fördern. Lehrer wie Hubert Heiner sind sich dieser Verantwortung bewusst und engagieren sich aktiv, um an ihren Schulen ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Er selbst nimmt die Erkenntnisse aus dem Workshop mit an seine Schule, die den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt.
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Ort | Lützowstraße 42, 10785 Berlin, Deutschland |
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