Reinickendorf berichtet über Gespinstmotten und Eichenprozessionsspinner: Warnungen und Hinweise für Bürger im Umgang mit Befall.
Reinickendorf berichtet über Gespinstmotten und Eichenprozessionsspinner: Warnungen und Hinweise für Bürger im Umgang mit Befall. (Symbolbild/MB)

In den letzten Wochen wurden in den Parks und Grünanlagen des Bezirks Reinickendorf vermehrt Gespinste beobachtet, die auf einen Anstieg der Gespinstmottenpopulation hinweisen. Diese Schmetterlingsart aus der Familie der Nachtfalter legt ihre Eier im Juli und August an verschiedenen Sträuchern und Bäumen ab. Die Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt und Verkehr, Julia Schrod-Thiel (CDU), erläutert, dass die Gespinstmotte für Menschen keine Gefahr darstellt und die sanitären Einrichtungen im Bezirk keine besonderen Vorkehrungen zur Bekämpfung dieser Schädlinge treffen müssen. Ihr Lebenszyklus erfordert allerdings besondere Aufmerksamkeit.

Nachdem die Gespinstmotten ihre Eier abgelegt haben, schlüpfen die Raupen und überwintern im Baum. Ab April beginnen sie mit dem Fraß an den jungen Trieben, was im Frühjahr zu den typischen auffälligen, weißen Netzen führt, die sie um die Gehölze spinnen. Obwohl betroffene Pflanzen durch den Blattfraß geschwächt werden, erholen sie sich in der Regel gut nach der Befallsperiode. Die milden Winter und die veränderten Witterungsbedingungen in den letzten Jahren haben die Vermehrung der Gespinstmotten begünstigt, was zu einer erhöhten Sichtbarkeit der Gespinste führt, vor allem im Frühsommer.

Besorgnis wegen Eichenprozessionsspinner

Im Schatten der Gespinstmottenpopulation macht sich eine andere Schädlingart bemerkbar: der Eichenprozessionsspinner. Dieser hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls aufgrund milderer Winter bemerkbar gemacht und breitet sich zunehmend aus. Anders als die Gespinstmotte tragen die Raupen des Eichenprozessionsspinners Brennhaare mit Nesselgift, die ernsthafte gesundheitliche Beschwerden hervorrufen können, darunter Juckreiz, Hautausschläge und Atemwegsreizungen. Die Gespinste des Eichenprozessionsspinners sind fast ausschließlich an Eichen zu finden.

Das Bezirksamt Reinickendorf hat in den letzten Wochen vermehrt Meldungen über den Eichenprozessionsspinner erhalten. Um die Bürger zu schützen, weist das Straßen- und Grünflächenamt durch Warnschilder auf die Gefahr hin. Die Bevölkerung wird eindringlich gebeten, betroffene Eichen zu meiden und keine Raupen oder Nester zu berühren. Dies ist besonders wichtig, da der Eichenprozessionsspinner im Gegensatz zur harmlosen Gespinstmotte gesundheitliche Risiken birgt. Eine gute Differenzierung zwischen den beiden Arten ist daher essentiell.

Futterpflanzen und Bekämpfung

In Mitteleuropa sind über 70 Arten von Gespinstmotten bekannt, jede mit eigenen Futterpflanzen. Zu den häufigsten zählen die Apfel-Gespinstmotte, die an Apfelbäumen zu finden ist, sowie die Pflaumen-Gespinstmotte, die vorwiegend an Pflaumen- und Kirschbäumen frisst. Die Larven dieser Arten überziehen ihre Futterpflanzen mit einem Gespinst, das nicht nur die Pflanzen schwächt, sondern auch das ästhetische Bild der Gärten und Parks beeinträchtigen kann. Jedoch sind Gespinstmotten für den Menschen nicht gefährlich, da ihre Raupen keine allergieauslösenden Haare besitzen.

Zusammenfassend ist es entscheidend, sowohl die Gespinstmotte als auch den Eichenprozessionsspinner im Blick zu behalten. Während die erste für Mensch und Tier unbedenklich ist, sollte die Öffentlichkeit über die Gefahren des Eichenprozessionsspinners gut informiert sein. Die Berichterstattung zu diesem Thema wird auch weiterhin beobachtet, um alle Bürger über potenzielle gesundheitliche Risiken aufzuklären. Weitere Informationen erhalten Sie von der Stadtverwaltung in Reinickendorf und auf den entsprechenden Informationsseiten zur Bekämpfung solcher Schädlinge, wie berlin.de und mdr.de.

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