Rechtsradikale Demo in Berlin: Polizei bricht Kundgebung ab!
Berlin-Friedrichshain, Deutschland - Im heutigen Berlin, genauer gesagt im Stadtteil Friedrichshain, kam es am 22. März 2025 zu einer vorzeitig beendeten rechtsextremistischen Demonstration. Die Kundgebung, die rund 850 Teilnehmer anzog und von Ferhat Sentürk, einem ehemaligen AfD-Kommunalpolitiker, organisiert wurde, sollte ursprünglich am Bahnhof Ostkreuz beginnen. Doch bereits vor dem offiziellen Start der Versammlung musste die Polizei eingreifen. Mindestens 15 Gegendemonstrationen mit über 2.000 Teilnehmern waren aktiviert worden, teilweise mit Blockaden der Straßen, um den Aufmarsch zu stoppen. Laut [ZDF](https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/berlin-demonstration-rechtsextrem-afd-polizei-100.html) wurde die Versammlung am Ostkreuz schließlich durch den Versammlungsleiter beendet.
Die Polizei war mit etwa 1.500 Beamten im Einsatz, unterstützt von Kräften aus Bayern und Bremen, um die beiden Lager auseinanderzuhalten und die Sicherheit auf der Straße zu gewährleisten. Die Stimmung war teils angespannt, und es kam zu Rangeleien. An mehreren Stellen hielten sich Teilnehmer der rechten Kundgebung nicht an das Vermummungsverbot, was zu Festnahmen führte. Mindestens drei Personen wurden in Unterbindungsgewahrsam genommen; unter anderem zeigte ein Teilnehmer einen Hitlergruß, was die Aufregung weiter anheizte.
Gegendemonstrationen und eingesetzte Polizeikräfte
Die Polizei musste mehrmals einschreiten, um die Kontrollen sicherzustellen. Aufgrund der angespannten Situation kam es schließlich zum Einsatz von Pfefferspray, als Gegendemonstranten versuchten, eine Absperrung zu durchbrechen. Dutzende Festnahmen wurden gemeldet, deren genaue Zahl noch bekannt gegeben werden sollte. Die versammelten Gegendemonstranten folgten dem rechtsextremen Aufmarsch auf seinem geplanten Weg, der unter anderem am Frankfurter Tor vorbeiführte.
Diese Demonstration ist nicht die erste ihrer Art. Laut [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/berlin-friedrichshain–rechte-demo-festnahmen-100.html) war es die dritte rechtsextreme Kundgebung seit Dezember 2024. In den vergangen Jahren zeigt sich ein starker Anstieg der rechtsextremistischen Aktivitäten in Deutschland. Im Jahr 2023 wurden 367 rechtsextremistische Demonstrationen registriert – ein Höchststand seit den Corona-Schutzmaßnahmen.
Rechtsextremismus in Deutschland
Gemäß den Daten des [Verfassungsschutzes](https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/rechtsextremismus/zahlen-und-fakten/zahlen-und-fakten_artikel.html) sind im Jahr 2023 insgesamt 25.660 rechtsextremistische Straftaten verzeichnet worden, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 22,4 Prozent bedeutet. Auch die Zahl der rechtsextremistischen Gewalttaten stieg auf 1.148 – ein Rückblick auf die letzten Jahre zeigt, dass das gewaltorientierte Personenpotenzial einen neuen Höchststand erreicht hat.
Die rechtsextreme Szene wird nicht nur durch Demonstrationen, sondern auch durch eine Zunahme von gewaltorientierter Musik gefördert. Die Anzahl rechtsextremistischer Musikveranstaltungen erreichte einen Höchststand, was als identitätsstiftend für die Szene gilt und die Verbreitung ihrer Ansichten unterstützt. Das Themenfeld „Migration und Asyl“ gewinnt bei diesen Gruppierungen zudem immer mehr an Bedeutung und führt zu einer aggressiven Rhetorik auf den Straßen.
Die Ereignisse in Berlin sind ein eindringlicher Hinweis auf die anhaltende Herausforderung, der sich die Gesellschaft gegenübersieht. Die Zunahme rechtsextremistischer Demonstrationen und die damit verbundenen Gegendemonstrationen sind Teil eines größeren gesellschaftlichen Konflikts, der auch durch steigende Zahlen von rechtsextremistischen Straftaten und einem immer größeren gewaltbereiten Personenkreis gekennzeichnet ist.
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Ort | Berlin-Friedrichshain, Deutschland |
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