Messerangriff auf Polizisten in Neukölln: Angreifer wieder auf freiem Fuß!

Am 17. Mai 2025 wurde ein Polizist in Neukölln bei einem Messerangriff schwer verletzt. Ermittlungen laufen gegen den 28-jährigen Angreifer.
Am 17. Mai 2025 wurde ein Polizist in Neukölln bei einem Messerangriff schwer verletzt. Ermittlungen laufen gegen den 28-jährigen Angreifer. (Symbolbild/Mein Berlin)

Rollbergstraße, 12051 Berlin, Deutschland - Am 17. Mai 2025 wurde ein 31-jähriger Polizist in Berlin-Neukölln Opfer eines Messerangriffs, der ihn lebensgefährlich verletzte. Der Vorfall ereignete sich um 22:13 Uhr vor der Polizeiwache in der Rollbergstraße, während der Beamte versuchte, einen 28-jährigen Mann zu kontrollieren. Dieser hatte zuvor ein Polizeiauto beschädigt und wollte eine Anzeige erstatten, war jedoch mit der Wartezeit unzufrieden. Laut Berichten von tagesschau.de und faz.net stach der Angreifer während des Kontakts mit einem Messer zu und verletzte den Polizisten dabei am Hals.

Nach dem Angriff wurde der Polizist in eine Klinik gebracht und notoperiert. Sein Zustand gilt mittlerweile als stabil, und er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Der 28-jährige Angreifer wurde zwar festgenommen, konnte jedoch kurze Zeit später wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Die Staatsanwaltschaft Berlin geht davon aus, dass kein dringender Tatverdacht für ein versuchtes Tötungsdelikt vorliegt und die rechtliche Bewertung des Vorfalls noch nicht abgeschlossen ist.

Ermittlungen und Forderungen

Die Mordkommission hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Totschlags gegen den Tatverdächtigen übernommen. Nach ersten Einschätzungen der Ermittler gibt es keine gesicherten Erkenntnisse dafür, dass die Tat gezielt durchgeführt wurde. Der Vorfall zeigt erneut die Herausforderungen, die Polizeibeamte im täglichen Dienst bewältigen müssen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat in Reaktion auf den Vorfall verstärkt besseren Schutz für Polizeibeamte gefordert. Insbesondere kritisiert sie die fehlende Stichschutzausrüstung, die möglicherweise dazu beigetragen haben könnte, dass der Beamte so schwer verletzt wurde. Diese Diskussion wird von einer zunehmenden Besorgnis über Polizeigewalt und die Sicherheitslage für Einsatzkräfte begleitet.

Zusammenhang mit Polizeigewalt

Polizeigewalt hat in den vergangenen Jahren, besonders seit dem Fall George Floyd in den USA, an Aufmerksamkeit gewonnen. Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt am Main über Polizeigewalt zeigt, dass Formen übermäßiger Gewaltanwendung häufig in Stresssituationen oder bei Großveranstaltungen auftreten. In der Untersuchung wird auch festgestellt, dass mangelhafte Kommunikation und Überforderung von Beamten zu eskalierenden Situationen führen können. Die Studie betont auch, dass diskriminierende Einstellungen und eine dominante Polizeikultur gewalttätiges Verhalten begünstigen können.
Laut Deutschlandfunk sind Reformen nötig, um die Sensibilisierung innerhalb der Polizei zu verbessern und die polizeiliche Kommunikation zu stärken.

Der Messerangriff in Neukölln sowie der Vorfall bei einer pro-palästinensischen Demonstration am 15. Mai 2025, bei dem ein Polizist schwer verletzt wurde, verdeutlichen die angespannten Verhältnisse, in denen Polizeibeamte arbeiten. Die Generalstaatsanwaltschaft hat auch hier die Ermittlungen übernommen und untersucht die Geschehnisse detailliert.

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Ort Rollbergstraße, 12051 Berlin, Deutschland
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