Hasso Plattner verwandelt Potsdams ehemaliges Landtagsgelände in Uni-Campus!

Hasso Plattner plant einen neuen Universitätscampus in Potsdam, um den alten Landtag kreativ zu revitalisieren und die Wissenschaft zu fördern.
Hasso Plattner plant einen neuen Universitätscampus in Potsdam, um den alten Landtag kreativ zu revitalisieren und die Wissenschaft zu fördern. (Symbolbild/Mein Berlin)

Potsdam, Deutschland - Hasso Plattner, Mitbegründer des Software-Konzerns SAP, plant, das Gelände des ehemaligen Landtags in Potsdam zu einem neuen Universitätscampus umzubauen. Diese bedeutende Initiative wird in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam und der Hasso Plattner Stiftung realisiert. Am kommenden Montag sollen die Details zu diesem Projekt in einer Pressekonferenz vorgestellt werden, an der auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke teilnehmen wird, um die Stärkung der Brandenburger Wissenschaftslandschaft zu thematisieren.

Der historische Hintergrund des geplanten Campus ist bemerkenswert. Das Gelände, bekannt als Potsdamer „Kreml“, diente bis 2013 als Sitz des Brandenburger Landtags und wurde in der DDR als Verwaltungsgebäude der SED-Führung genutzt. Es steht jedoch seit Jahren leer und ist stark verfallen. Ein Feuer im August 2023 führte sogar zum Einsturz des Dachstuhls. Zuvor gab es verschiedene Pläne zur Wiederbelebung des Areals, zuletzt mit Wohnnutzung, die jedoch nicht realisiert wurden.

Vom alten Landtag zur modernisierten Universität

Das Konzept sieht vor, den alten Landtag umfassend zu sanieren und mit Neubauten zu einem vierten Campus der Universität Potsdam zu erweitern. Ein zentrales Element des Projekts wird die Vergrößerung des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) am Griebnitzsee sein, das im Bereich Softwareentwicklung und Künstlicher Intelligenz (KI) eine führende Rolle anstrebt. Plattner plant, Wissenschaftler aus den USA anzuziehen, die aufgrund politischer Umstände nicht mehr in ihrem Heimatland forschen können, um die digitale Souveränität Deutschlands und Europas zu sichern.

Mit der Schaffung des neuen Campus wird nicht nur der Brauhausberg einer öffentlichen Nutzung zugeführt, sondern es wird auch eine Verknüpfung mit bedeutenden Wissenschaftsinstitutionen wie dem Helmholtz-Zentrum für Geoforschung und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung angestrebt. Zuvor hatte man für die Fläche Eigentumswohnungen geplant.

Potsdams städtebauliche Transformation

Potsdam befindet sich seit der Wende in einem kontinuierlichen Wandel, hin zur Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriss. Die Stadt erlebte zahlreiche bedeutende Entwicklungen, die zur Wiederbelebung des Kulturerbes beitrugen, einschließlich der Ernennung großer Teile als UNESCO-Welterbe im Jahr 1990. Der Wiederaufbau des Fortunaportals und des Stadtschlosses, das heute als Brandenburger Landtag genutzt wird, war ein entscheidender Meilenstein.

Mit der geplanten Umgestaltung des ehemaligen Landtagsgeländes sieht die Stadt die Möglichkeit, eine letzte große innerstädtische Brachfläche aktiv zu nutzen, die direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs liegt. Die Stadtverwaltung verfolgt seither eine Balance aus historischer Bewahrung und modernen Anforderungen, wobei die Meinungen über den Wiederaufbau und die städtebauliche Entwicklung im Kontext von Potsdam äußerst unterschiedlich sind. Kritiker fordern vielfach moderne architektonische Konzepte anstelle der Rekonstruktion historischer Strukturen.

Die Präsentation der Pläne für den neuen Universitätscampus stellt einen weiteren Schritt in der städtebaulichen Entwicklung Potsdams dar und könnte den Weg für zukünftige Projekte ebnen, die ein harmonisches Zusammenspiel von Tradition und Moderne anstreben.

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Ort Potsdam, Deutschland
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