Großräschener See: Touristischer Ansturm bleibt aus – Was fehlt?

Großräschener See: Touristischer Ansturm bleibt aus – Was fehlt?

Großräschener See, Deutschland - Der Großräschener See, einer der zehn Seen im Lausitzer Seenland, ist seit etwa zwei Wochen offiziell für Boote und zum Baden freigegeben. Die offizielle Freigabe fand am 20. Juni 2025 statt und markiert einen bedeutenden Schritt für das touristische Potenzial der Region. Diese Entscheidung hat das Augenmerk auf einen See gelenkt, dessen Flutung 2007 begann und erst im Jahr 2024 abgeschlossen wurde. Mit einer Fläche von 820 Hektar und einer maximalen Tiefe von 55 Metern bietet der See vielfältige Wassermöglichkeiten und Freizeitangebote.

Trotz des Ferienbeginns in Sachsen zeigt sich der Ansturm auf den neuen See bislang verhalten. Der Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus hebt die entscheidende Rolle der Verbindungen zwischen den verschiedenen Seen im Lausitzer Seenland hervor, um die touristische Attraktivität zu erhöhen. Momentan sind jedoch noch einige Kanäle in der Entwicklung, was die touristische Nutzung einschränkt. Besonders hervorzuheben ist, dass vor der Freigabe nur Ausnahmegenehmigungen für bestimmte Wassersportvereine erteilt wurden.

Touristische Entwicklungen und Herausforderungen

Die Gastronomiebetriebe am Großräschener See, wie das Restaurant „Haus Vier“, berichten bislang von geringen Auswirkungen der Freigabe auf ihr Geschäft. Tourismusangebote in der Region haben sich seit der Öffnung kaum verändert, wobei ein kleines Fahrgastschiff einige Rundfahrten anbietet. Ein Mangel an Schiffen und Fachkräften hemmt aktuell die touristische Entwicklung.

Um den Großräschener See effektiv in das Lausitzer Seenland zu integrieren, ist es notwendig, weitere Wasserstraßen zu eröffnen. Der Seenverbund umfasst unter anderem den Senftenberger, Sedlitzer, Partwitzer und Geierswalder See. Der Senftenberger See ist bereits mit dem Geierswalder See verbunden, und dieser wiederum mit dem Partwitzer See über den Barbara-Kanal. Die Eröffnung von drei weiteren Wasserstraßen, einschließlich des Ilsekanals, ist für das kommende Jahr geplant.

Infrastruktur und Freizeitangebote am Großräschener See

Die Wassertouristische Nutzung am Großräschener See ist von April bis Oktober erlaubt, wobei bestimmte Sperrbereiche bestehen. Der Badebereich am ausgewiesenen Stadtstrand ist für Einheimische und Besucher zugänglich, jedoch unbewacht. Die geplante Hafeninfrastruktur bietet in Zukunft Platz für etwa 130 Bootsliegeplätze sowie eine Hafenpromenade und verschiedene Services für Wassersportler.

Die touristische Entwicklung begann mit den IBA-Terrassen, die bereits mit dem Brandenburgischen Architekturpreis ausgezeichnet wurden, und dem Neubau eines Seehotels. Die Fuß- und Radwege durch den Schiffstunnel sind bereits nutzbar, was den Zugang zum See erleichtert. Für Übernachtungsgäste stehen diverse Angebote in der Region bereit, und Informationen zu Unterkünften und Camping sind verfügbar. Es besteht jedoch ein eindeutiger Bedarf an neuen Hotels und touristischen Angeboten, um den Fremdenverkehr am Großräschener See zu fördern.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Freigabe des Großräschener Sees ein erster Schritt in Richtung eines attraktiveren Freizeitangebots im Lausitzer Seenland ist, jedoch noch zahlreiche Herausforderungen bewältigt werden müssen, um die volle touristische Nutzung zu erreichen. Dies wird sowohl die Nachfrage von Touristen als auch das Interesse von Investoren steigern müssen, die nicht nur am Großräschener See, sondern am Gesamtkonzept des Lausitzer Seenlandes interessiert sind.

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OrtGroßräschener See, Deutschland
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