Neues Tourismuskonzept für Charlottenburg-Wilmersdorf: Ihre Meinung zählt!

Charlottenburg-Wilmersdorf, Deutschland - Am 3. Juni 2025 hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ein neues touristisches Leitbild ins Leben gerufen, dessen Ziel es ist, die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung der touristischen Angebote im Bezirk voranzutreiben. Um dieses Vorhaben zu unterstützen, wird eine Online-Umfrage auf mein.berlin.de bis zum 30. Juni 2025 durchgeführt. Bürger und Interessierte sind eingeladen, ihre Ideen, Wünsche und Anregungen zur Entwicklung einer bezirklichen Tourismusmarke einzubringen. Diese Umfrage wird in enger Zusammenarbeit mit der Tourismusgesellschaft visitBerlin und der Kreativagentur iideenreich durchgeführt. Die Ergebnisse fließen direkt in die Entwicklung des Leitbilds ein und sollen so eine breite Basis für zukünftige Maßnahmen schaffen.
Das Bezirksamt hat angekündigt, dass Informationen zum Projektfortschritt und zu weiteren touristischen Vorhaben online bereitgestellt werden sollen. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über Fördermittel der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Dies entspricht den jüngsten Bestrebungen, den Tourismus in Charlottenburg-Wilmersdorf nachhaltig zu gestalten und weiterzuentwickeln.
Diskussion im Bezirk über Tourismuskonzept
In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wird derzeit das Tourismuskonzept für den Bezirk diskutiert. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann leitet die Erarbeitung des neuen Konzeptes, das zusammen mit der Agentur Gröschel Branding durchgeführt wird. Dabei werden Bestandsaufnahmen und Potenziale ermittelt. Interviews und Onlinebefragungen, insbesondere bei Hotels und Gastronomiebetrieben, laufen bereits.
Die Bezirksverordnetenversammlung hat auch den Plan, dass Bürger nach dem ersten Zwischenbericht Vorschläge einbringen können, um die Entwicklung aktiv zu gestalten. Ein wichtiges Ziel des Konzepts ist die Entzerrung der Tourismusströme sowie die Profilierung des Bezirks, etwa durch Initiativen wie den „Pfad der Erinnerung“ in der Gedenkregion Charlottenburg.
Politische Positionen und Herausforderungen
Die Diskussionen in der BVV zeigen unterschiedliche politische Ansätze zur zukünftigen touristischen Ausrichtung. Die SPD-Fraktion unterstreicht die Notwendigkeit eines neuen Tourismuskonzepts, während die CDU-Fraktion die intransparente Arbeitsweise des Bezirksamts kritisiert und eine kooperative Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren fordert.
Auch die B’90/Grünen-Fraktion betont die Dringlichkeit, Leitlinien für einen nachhaltigen Tourismus zu entwickeln. Sie stellt zudem Fragen zur Umsetzung und zur Unterstützung von Unternehmen in der Coronakrise. Die FDP-Fraktion setzt sich für eine bessere touristische Infrastruktur ein, während die AfD-Fraktion die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Gastronomie, Hotels und Einzelhandel in den Vordergrund stellt.
Die Linksfraktion erkennt sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen des Tourismus im Bezirk an und fordert ein nachhaltiges Konzept, das in Zusammenarbeit mit den Bewohnern entwickelt wird. Zentrale Themen hier sind die Zweckentfremdung von Wohnraum, Lärmbelästigung und Luftverschmutzung.
Laut einem Bericht des Umweltbundesamtes sind die Begriffe „Nachhaltigkeit“ und „Tourismus“ komplex miteinander verknüpft, und es ist entscheidend, die Wechselwirkungen zwischen Tourismus und Umwelt sowie Gesellschaft zu betrachten. Nachhaltigkeit im Tourismus umfasst nicht nur Umwelt, sondern auch soziale und wirtschaftliche Dimensionen. Die Entwicklung des neuen Tourismuskonzepts in Charlottenburg-Wilmersdorf könnte somit auch ein Schritt in Richtung einer nachhaltiger gestalteten Tourismuslandschaft sein.
Details | |
---|---|
Ort | Charlottenburg-Wilmersdorf, Deutschland |
Quellen |