Berlin stärkt Schulen: 180 Einrichtungen für Chancengleichheit gefördert!

Berlin stärkt Schulen: 180 Einrichtungen für Chancengleichheit gefördert!

Berlin, Deutschland - Am 12. Juni 2025 gab der Berliner Senat bekannt, dass das Startchancen-Programm ausgebaut wird, um die Bildungsqualität an Schulen mit besonderen Herausforderungen zu verbessern. Dieses Programm, das insgesamt zehn Jahre laufen wird, zielt darauf ab, die grundlegenden Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Die zweite Tranche des Programms fördert nun 118 weitere Schulen, sodass insgesamt 180 Schulen von den Maßnahmen profitieren können. Durch diese Initiative setzt Berlin ein wichtiges Zeichen für Bildungsgerechtigkeit und Qualität.

Das Startchancen-Programm erhält ein Gesamtbudget von 460 Millionen Euro. Bereits in der ersten Tranche wurden 46 Millionen Euro für 59 Schulen bereitgestellt. Über die nächsten zehn Jahre sollen bis zu 160 Schulen in Berlin am Programm teilnehmen. Zu den geförderten Schularten zählen Grundschulen, integrierte Sekundarschulen, Förderschulen und Berufsschulen. Die Auswahl der Schulen erfolgte anhand eines landesweiten Sozialindex, der soziale Bedingungen, Zuwanderungsanteil und Schülerleistungen berücksichtigte.

Geplante Maßnahmen und Umsetzung

Ein zentraler Bestandteil des Programms ist die Unterstützung von multiprofessionellen Teams an Schulen. Hierzu gehört nicht nur die Bereitstellung von zusätzlichem Personal, sondern auch Maßnahmen wie Fortbildungen, Coaching und externe Prozessbegleitung. Die Schulen erhalten den notwendigen Handlungsspielraum zur Anpassung ihrer Maßnahmen an die spezifischen Bedarfe ihrer Schülerinnen und Schüler. Geplant sind unter anderem spezifische Lese- und Matheangebote sowie zusätzliche Förderzeiten, um Bildungsdefizite auszugleichen.

Berlin arbeitet aktiv daran, dass alle zwölf Bezirke an dem Programm beteiligt sind. Die Verteilung der geförderten Schulen zeigt, dass besonders die Bezirke Mitte und Neukölln mit jeweils 13 förderfähigen Schulen herausstechen. Auch andere Bezirke wie Spandau und Reinickendorf sind stark vertreten. Mit diesen Maßnahmen verfolgt die Stadt das Ziel, Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler zu fördern und damit langfristig die sozialen Ungleichheiten im Bildungssystem zu verringern.

Hintergrund und gesellschaftliche Relevanz

Chancengleichheit ist ein übergeordnetes Ziel in der deutschen Bildungslandschaft, wie auch zahlreiche Studien belegen. Eine Untersuchung des Kantar Emnid im Jahr 2017 zeigte, dass 78 % der Deutschen Chancengleichheit als wichtig erachten, unabhängig von sozialer Herkunft oder Geschlecht. Bildungsungleichheiten, die insbesondere Kinder aus benachteiligten Verhältnissen betreffen, bleiben jedoch ein drängendes Problem. Obwohl der Bildungserfolg gesamtgesellschaftlich verbessert wurde, zeigen Statistiken, dass Kinder aus Akademikerfamilien eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit haben, das Abitur zu erreichen, als ihre Altersgenossen aus Arbeiterfamilien.

Die PISA-Studie verdeutlicht zusätzlich die bestehenden Unterschiede bei den Basiskompetenzen. So erreichen 16 % der Jugendlichen in der Studie nur die unterste Kompetenzstufe im Lesen, wobei dieser Anteil bei Kindern von un- und angelernten Arbeitern sogar bei 25 % liegt. Um diesen Missständen entgegenzuwirken, ist es unabdingbar, eine umfassende gesellschaftspolitische Strategie zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit zu entwickeln, die über das Bildungssystem hinausgeht und alle Aspekte der Chancengleichheit in den Blick nimmt, wie auch die Bundeszentrale für politische Bildung unterstreicht.

Die offizielle Auftaktveranstaltung mit allen beteiligten Schulen des Startchancen-Programms findet am kommenden Montag statt. Diese Initiative könnte für die kommende Generation von Schülerinnen und Schülern einen entscheidenden Unterschied machen und dazu beitragen, die Bildungsgerechtigkeit in Berlin voranzutreiben.

Für weitere Informationen zu den Einzelheiten des Programms und den bisherigen Fortschritten werfen Sie einen Blick in die Berichte von berlin.de, rbb24.de und bpb.de.