Bandenkriminalität im Fokus: Berlin diskutiert neue Bekämpfungsstrategien!

Berlin, Deutschland - Am 23. Mai 2025 fand im Anti-Terror-Zentrum der Polizei Berlin die Frühjahrstagung zur Bandenkriminalität statt. Der Fokus der Tagung lag auf der strukturellen Bandenkriminalität, insbesondere der Clankriminalität, und dem Phänomen des „crime as a service“. Frau Dr. Slowik Meisel eröffnete die Veranstaltung und hieß die Teilnehmenden herzlich willkommen. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hielt den ersten Impulsvortrag und beleuchtete internationale sowie nationale Veränderungen in der Bandenkriminalität.
Am Donnerstag folgte ein Vortrag von Johannes Hermanns, dem Präsidenten der Polizei Köln, welcher aktuelle Entwicklungen in der strukturellen Bandenkriminalität thematisierte. Ein hauptamtlicher Staatsanwalt aus den Niederlanden, Peter Huttenhuis, präsentierte eine staatsanwaltschaftliche Perspektive und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit europäischer Behörden.
Forschungsergebnisse zur Clankriminalität
Parallel zu den Diskussionen auf der Tagung wurde auch das jährliche Forschungs-Verbundprojekt „Kriminalität großfamiliär begründeter Strukturen“ (KONTEST) vorgestellt, das von 2020 bis 2023 durchgeführt wurde. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, hatten die beteiligten Institutionen, darunter die HWR Berlin, das Ziel, neue Erkenntnisse über Lebenswelten von Angehörigen arabischer Großfamilien zu gewinnen.
Die Forscherinnen Daniela Hunold, Tamara Dangelmaier und Maren Wegner nutzten eine Netnografie, um soziale Netzwerke und daraus resultierende Diskurse zu analysieren. Sie konzentrierten sich darauf, wie diese Strukturen kriminelles Verhalten beeinflussen. Die im Februar 2024 veröffentlichte Broschüre dokumentiert die Ergebnisse und bietet wertvolle Ansatzpunkte für die Prävention und Bekämpfung der Clankriminalität, die häufig durch soziale und wirtschaftliche Faktoren begünstigt wird.
Herausforderungen der Bandenkriminalität
Die Bandenkriminalität ist ein weltweites Problem, das Gruppen mit mindestens drei Mitgliedern umfasst, die in verschiedenen illegalen Aktivitäten tätig sind, darunter Drogenhandel, Menschenhandel und Raub. Wie die Webseite safercity.de berichtet, besteht ein Zusammenhang zwischen sozialer Ausgrenzung, Armut und einem erhöhten Risiko für junge Menschen, sich kriminellen Strukturen anzuschließen. Dies wird häufig durch eine fehlende Integration von Migranten verstärkt.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, sind effektive Präventionsstrategien von Bedeutung. Dazu gehört die Zusammenarbeit von Polizei und Gemeinschaft, sowie die Implementierung von Bildungs- und Sozialprogrammen, um gefährdeten Jugendlichen Perspektiven zu bieten. Initiativen wie „Sichere Stadt“ und Programme wie „Starke Nachbarschaften“ zielen darauf ab, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und die Sicherheit in Stadtvierteln zu erhöhen.
Abgerundet wurde die Tagung durch einen Fototermin und einen Vortrag von Mathias Döpfner, dem Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer SE. In seiner Ansprache thematisierte er die Fragen der „wehrhaften Demokratie“ im Kontext der aktuellen Herausforderungen durch Bandenkriminalität. Die abschließende Runde wurde von Kai Wegner, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, geleitet, der die Bedeutung des Austauschs zur Bekämpfung organisierter Kriminalitätsstrukturen und die Stärkung der öffentlichen Sicherheit hervorhob.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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