Anwohner wehren sich: Petition gegen Lärm durch Kurzstarts am BER!

Anwohner wehren sich: Petition gegen Lärm durch Kurzstarts am BER!
Berlin, Deutschland - Immer mehr Gemeinden im Umfeld des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) melden sich zu Wort und fordern Maßnahmen gegen die mittlerweile umstrittenen Kurzstarts. Diese Praxis, auch als „Intersection Take Offs“ bekannt, ermöglicht es Flugzeugen, ihre Reise von einem Punkt auf der Startbahn zu beginnen, der nicht das Ende der Bahn ist, sondern oft näher am Terminal liegt. Das führt nach Ansicht der Anwohner zu einem bedenklichen Anstieg des Fluglärms, insbesondere in den Nachtstunden, was gesundheitliche Risiken zur Folge hat.
Die rbb24 berichtet, dass eine Petition, die sich gegen diese Praktik richtet, bereits von der Schutzgemeinschaft Umlandgemeinden Flughafen Schönefeld initiiert wurde. Innerhalb von nur zwei Wochen konnten über 1.000 Unterschriften gesammelt werden, und die Aktion soll bis September fortgesetzt werden. Ziel ist es, den brandenburgischen Landtag dazu zu bewegen, die Landesregierung zu auffordern, die Kurzstarts zu minimieren.
Ein Anliegen der Anwohner
Anwohner in Gebieten wie Schulzendorf, Eichwalde und Zeuthen äußern ihre Bedenken bezüglich der hohen Lärmbelastung, die durch die Kurzstarts entsteht. Laut wissenschaftlicher Studien ist Fluglärm ein ernstzunehmendes gesundheitliches Risiko, das mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen in Verbindung gebracht wird. Philipp Martens, Bürgermeister von Zeuthen, hat bereits auf die Problematik hingewiesen und spricht sich gegen die unzureichende Einhaltung der sogenannten Hoffmannkurve durch die Kurzstarts aus.
Tanja Frisch, Pressesprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS), verteidigt wiederum die Kurzstarts mit Verweis auf die Vorteile. Sie betont, dass diese zu pünktlicheren Abflügen und einem geringeren Kerosinverbrauch führen dürfen. Flughafen-Sprecherin Sabine Deckwerth ergänzt, dass eine Analyse von 66.000 Flugbewegungen keine signifikante Lärmbelastung durch Kurzstarts festgestellt hat.
Politische Reaktionen und gesetzliche Rahmenbedingungen
Die Landtagsabgeordneten sind gefordert, Verantwortung zu übernehmen. Mit Blick auf die Petition appellieren die Initiatoren an die Landesregierung des Landes Brandenburg, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu überdenken und die Kurzstarts zu reduzieren, ohne dass hierfür eine Änderung des Planfeststellungsbeschlusses notwendig wäre. Die politische Dimension verdeutlicht auch, dass sowohl das Umweltbundesamt als auch das Bundesverwaltungsgericht die staatliche Verpflichtung zur Minimierung von Gesundheitsgefährdungen durch Lärm betonen, wie auch openpetition berichtet.
Die Lärmbelastung, besonders in den Nachtstunden, führt in den betroffenen Anwohnergemeinden zu einem immer lauteren Aufschrei gegen die Kurzstarts. Die Kampagne zur Unterschriftensammlung ist ein weiterer Schritt, um die Sorgen und Bedürfnisse der Bürger in den Vordergrund zu rücken und Veränderungen zu bewirken, die nicht nur dem Komfort, sondern auch der Gesundheit der Bevölkerung dienen.
Die Deutsche Flugsicherung hat zwar die Möglichkeit, Kurzstarts nicht zu verbieten, da diese im Luftfahrthandbuch als Standard vorgesehen sind, dennoch bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf die erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit reagieren werden. Die Flughafenbetreiber stehen unter Druck, Lösungen zu finden, die sowohl den betrieblichen Bedürfnissen als auch den berechtigten Ansprüchen der Anwohner gerecht werden.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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