Gedenkspaziergänge zur Köpenicker Blutwoche: Erinnerung und Austausch!

Gedenkspaziergänge zur Köpenicker Blutwoche: Erinnerung und Austausch!
Schlierseestr. 17, 12527 Berlin, Deutschland - Am 19. Juni 2025 jährt sich die tragische „Köpenicker Blutwoche“ zum 92. Mal. An diesem historischen Datum wird ein Gedenkspaziergang veranstaltet, um an die brutalen Ereignisse im Juni 1933 zu erinnern und deren Folgen während der NS-Diktatur zu reflektieren. Der Anlass wird vom Mobilen Jugendzentrum Langer See organisiert, und die Gedenkspaziergänge finden am 24. und 25. Juni 2025 statt. Ziel ist es, die Opfer der damaligen Gewalttaten zu gedenken und sich mit den Perspektiven von Tätern, Zeugen und Widerstand zu beschäftigen. Jugendstadtrat André Grammelsdorff betont die Wichtigkeit dieser Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für die junge Generation.
Die „Köpenicker Blutwoche“ war eine Zeit des Schreckens, in der die Sturmabteilungen (SA) unter dem Schutz des Köpenicker Amtsgerichts brutal gegen politische Gegner, darunter Kommunisten, Sozialdemokraten und jüdische Bürger, vorgegangen sind. Unterstützt von SS und Gestapo wurden von 21. bis 26. Juni 1933 Oppositionelle gefangen genommen, gedemütigt und misshandelt; viele von ihnen verloren in dieser Zeit ihr Leben. Die Hauptverantwortlichen für diese Verbrechen wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg vor Gericht gestellt. Ein Gedenkort wurde 1980 in einer der Zellen des Gefängnisses in Berlin-Köpenick errichtet und in den folgenden Jahren weiter ausgebaut, um der Opfer zu gedenken und die Erinnerungsarbeit zu fördern.
Programm der Gedenkspaziergänge
Die Gedenkspaziergänge laden alle Interessierten zur Spurensuche und zum Austausch ein. Die Termine sind wie folgt geplant:
- Termin 1:
Datum: 24. Juni 2025
Uhrzeit: 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Ort: Park an der Dahme/ Undine, Schlierseestr. 17, 12527 Berlin
Inhalt: Besuch zweier Tatorte inklusive einer kurzen Bootstour über die Dahme. - Termin 2:
Datum: 25. Juni 2025
Uhrzeit: 16:30 Uhr bis 19:00 Uhr
Ort: Park an der Großen Prampe, Gosener Damm 4, 12559 Berlin
Inhalt: Erinnerungsspaziergang durch den Kiez zu Themen wie Täter, Zeugen, Opfer und Widerstand mit Transfer in die Gegenwart.
Die Veranstaltungen richten sich an Jugendliche ab 14 Jahren, wobei Einzelteilnehmer willkommen sind und Gruppenanmeldungen unter der E-Mail-Adresse langer-see@roter-baum-berlin.de erbeten werden.
Erinnerungskultur stärken
Die Erinnerung an die „Köpenicker Blutwoche“ ist Teil einer umfassenderen Debatte über die Entwicklung von Gedenkstätten in Deutschland. Seit der Gründung des Gedenkstättenreferats der Stiftung Topographie des Terrors vor 25 Jahren hat die Bedeutung dieser Orte zugenommen. Sie stehen heute in der Verantwortung, die Werte der Demokratie, Integrationsförderung und Antisemitismusprävention zu vermitteln, besonders im Kontext der ansteigenden gesellschaftlichen Herausforderungen und rechtspopulistischen Strömungen.
Gedenkstätten wie die in Köpenick sind nicht nur Historikern vorbehalten. Sie sind lebendige Orte des Lernens und der Reflexion, die Antworten auf Fragen der Vergangenheit geben und die Gesellschaft anregen sollen, sich aktiv mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Die zukünftige Entwicklung dieser Erinnerungsorte bleibt entscheidend für die Verteidigung einer integrativen und wertschätzenden Erinnerungskultur.
Details | |
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Ort | Schlierseestr. 17, 12527 Berlin, Deutschland |
Quellen |