Aktivisten blockieren Springer-Druckerei: Polizei nimmt 39 fest!

Aktivisten der Gruppe "Neue Generation" blockierten die Axel-Springer-Druckerei in Berlin-Spandau, um gegen Presseverzerrung und Klimakrise zu protestieren.
Aktivisten der Gruppe "Neue Generation" blockierten die Axel-Springer-Druckerei in Berlin-Spandau, um gegen Presseverzerrung und Klimakrise zu protestieren. (Symbolbild/Mein Berlin)

Berlin-Spandau, Deutschland - In der Nacht zu Donnerstag, den 5. Juni 2025, blockierten Aktivisten der Gruppe „Neue Generation“ eine Druckerei des Axel-Springer-Verlags in Berlin-Spandau. Der Protest zielte darauf ab, die Auslieferung von Zeitungen wie „Bild“ und „Welt“ zu verhindern. Die Gruppe, die aus der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“ hervorgegangen ist, begründet ihre Aktion mit der Kritik an der Berichterstattung der „Bild“, die sie beschuldigt, zur gesellschaftlichen Spaltung beizutragen und die Klimakrise zu verharmlosen. Ihre Aktionen sind nicht nur auf den Klimaschutz fokussiert, sondern auch auf den Kampf gegen Faschismus, da sie den Springer-Verlag als „Machtinstrument der Autokraten und Faschisten“ sehen. RBB berichtet, dass die Protestierenden versuchten, die Zufahrten und Ausfahrten der Druckerei zu blockieren, indem sie drei Fahrzeuge vor dem Gebäude abstellten und sich auf den Dächern festkleben. Feuerwehrleute mussten zur Hilfe gerufen werden, um die Festklebeaktionen zu beenden.

Die Polizei, die mit einem starken Aufgebot von 80 Kräften vor Ort war, stufte die Protestaktion zunächst als Versammlung ein und beendete sie später. Den Aktivisten gelang es, am vorhergehenden Sonntagabend bereits die Tore der Druckerei zu blockieren, was zu 39 vorläufigen Festnahmen führte. Von diesen wurden 34 Personen bis Montag in Polizeigewahrsam gehalten und später entlassen. Die Polizei fand im verwendeten Transporter Utensilien wie Autoklauen, Klebstoffbehälter und Motto-T-Shirts, was auf eine gezielte und organisierte Aktion hindeutet. Laut Tagesspiegel wird von den Aktivisten ein gewaltsames Vorgehen der Polizei beim Versuch, die Blockade zu beenden, berichtet.

Protest und seine Auswirkungen

Die Proteste dieser Art sind in den letzten Jahren zum zentralen Bestandteil der politischen Debatte geworden. Laut einer Analyse des Ariadne-Projekts haben Klimabewegungen wie die „Neue Generation“ das Ziel, das öffentliche Bewusstsein für den Klimawandel und die Energiewende zu schärfen. Die Untersuchung zeigt, dass Proteste mit breiter Medienberichterstattung die Besorgnis über den Klimawandel signifikant erhöhen können. Dieses Phänomen wird besonders deutlich, wenn vor einem Protest wenig Sensibilisierung in der Bevölkerung für die Themen Klimawandel und Energiewende stattgefunden hat. Dies lässt darauf schließen, dass die Maßnahmen der Aktivisten, wie die Blockade der Springer-Druckerei, durchaus im Kern der gesellschaftlichen Diskussion verankert sind und potenziell die öffentliche Meinung beeinflussen können.

Die Reaktionen auf solche Aktionen sind jedoch gemischt. Kritiker befürchten, dass disruptive Protestformen Menschen entfremden könnten, während empirische Daten darauf hindeuten, dass dies nicht der Fall ist. Sowohl friedliche Proteste als auch ziviler Ungehorsam scheinen die Besorgnis um die Klimakrise zu steigern, was die Notwendigkeit für weitere Untersuchungen zur Wirkung neuer Protestformen auf die gesellschaftlichen Einstellungen unterstreicht. Das Engagement der „Neuen Generation“ zeigt, dass der Kampf für Klimaschutz und gegen gesellschaftliche Missstände fortgesetzt wird und sich weiterentwickelt.

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Ort Berlin-Spandau, Deutschland
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