Schockanrufe: Senioren im Visier der Betrüger – So schützen Sie sich!

Schockanrufe: Senioren im Visier der Betrüger – So schützen Sie sich!
Berlin, Deutschland - Kriminalität in Berlin und Brandenburg nimmt neue Formen an, und die neusten Maschen der Betrüger erregen alarmierende Aufmerksamkeit. Insbesondere der Enkeltrick und Schockanrufe stellen eine ernsthafte Bedrohung für Senioren dar. Diese Erkenntnis basiert auf einem aktuellen Interview mit Kriminalhauptkommissar Sebastian Höhlich vom LKA Berlin, das rbb24 veröffentlicht hat.
Die Täter gehen dabei raffiniert vor. Sie rufen gezielt Seniorinnen und Senioren an und nutzen dafür oft alte, aus Telefonbüchern bekannte Vornamen. Mit einem aufdringlichen Tonfall fordern sie das Opfer auf, den Anrufer zu erraten. Sobald ein Verwandter genannt wird, folgen geschickt konstruierte Geschichten, die meist von einem vermeintlichen Verkehrsunfall berichten, bei dem der Verwandte in Gefahr ist. Diese emotionale Manipulation führt häufig dazu, dass die Opfer bereitwillig hohe Beträge übergeben, oft in Höhe von bis zu 100.000 Euro. In einem besonders extremen Fall verlor eine Seniorin in Potsdam 220.000 Euro und ein 88-Jähriger in Halle (Saale) sogar 230.000 Euro an die Betrüger, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Betroffene und Anfälligkeit
Besonders anfällig für diese Betrugsmaschen sind ältere Menschen, die sich in emotional verletzlichen Momenten befinden, etwa nach Todesfällen. Die psychischen Folgen für die Opfer sind gravierend; viele leiden unter Schlafstörungen, Scham und sozialem Rückzug. Es ist erschreckend, dass die Dunkelziffer von Opfern, die sich nicht bei der Polizei melden, hoch ist.
Täter, organisiert oft in großen, grenzüberschreitenden Familienverbänden, operieren häufig aus Osteuropa. Früher waren viele dieser Betrufschnackcenter in Polen ansässig, doch durch internationale Zusammenarbeit konnten einige dieser Callcenter zerschlagen werden, so rbb24.
Fallzahlen und Erfolge der Polizei
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 6656 Fälle von Enkeltrick-Betrug registriert, von denen 1527 aufgeklärt wurden. Dies bedeutet einen signifikanten Anstieg der Aufklärungsrate. Die Polizei hat bei der Bekämpfung dieser Kriminalität Erfolge erzielt, denn die Fallzahlen in Berlin sind zwischen 2023 und 2024 um rund 50% gesunken. Vier Callcenter wurden in diesem Jahr erfolgreich geschlossen. Auch Statista hebt hervor, dass die Polizei internationale Kooperationen zur Priorisierung des Themas und zur Bekämpfung des Betrugs erforderlich hält.
Die Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts verzeichnete für das Jahr 2024 zudem einen Rückgang der Kriminalität insgesamt um 1,7 %. Dies steht im Kontrast zu den immer noch besorgniserregenden Zahlen des Betrugs. Das Sicherheitsgefühl der Menschen bleibt durch diese spezifischen Arten von Kriminalität stark beeinträchtigt.
Empfehlungen zur Prävention
Die Spirale dieser Kriminalität zeigt, wie wichtig es ist, dass die Gesellschaft gemeinsam agiert, um ältere Menschen zu schützen und das Vertrauen in die eigene Sicherheit wiederherzustellen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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