Düsseldorf trauert um Meister der Nagelbilder: Günther Uecker verstorben

Der bedeutende Künstler Günther Uecker, bekannt für seine Nagelbilder, ist am 10. Juni 2025 in Düsseldorf gestorben.
Der bedeutende Künstler Günther Uecker, bekannt für seine Nagelbilder, ist am 10. Juni 2025 in Düsseldorf gestorben. (Symbolbild/MB)

Düsseldorf trauert um Meister der Nagelbilder: Günther Uecker verstorben

Düsseldorf, Deutschland - Der deutsche Künstler und Maler Günther Uecker ist am Dienstag, den 10. Juni 2025, im Alter von 95 Jahren in Düsseldorf verstorben. Die Stadt Düsseldorf bestätigte seinen Tod über soziale Medien und würdigte ihn als einen der bekanntesten zeitgenössischen Künstler.

Uecker wurde am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg geboren. Er entstammte einer Ingenieursfamilie und erlebte die letzten Kriegsjahre des Zweiten Weltkriegs sowie die Besetzung durch die Rote Armee. Nach mehreren Umzügen und einem Umzug nach Westberlin 1953, wo er die Kunstakademie Düsseldorf besuchte, begann seine beeindruckende Karriere in der Kunst.

Künstlerische Entwicklung

Uecker studierte von 1949 bis 1953 zunächst in Wismar und dann an der Kunstschulen in Berlin-Weißensee. 1955 wechselte er an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er unter Otto Pankok lernte. Im Jahr 1961 war er Mitbegründer der Künstlergruppe ZERO, die von Heinz Mack und Otto Piene ins Leben gerufen wurde. Diese Gruppierung setzte sich intensiv mit kinetischer Kunst und Lichtinstallationen auseinander und prägte Ueckers Stil entscheidend.

Besonders bekannt wurden Ueckers dreidimensionale Nagelbilder, die er seit 1956 kreierte. Diese Werke, bestehend aus Nagelreliefs, sind auf dem internationalen Kunstmarkt äußerst wertvoll. Seine Bilder betonen die Dynamik und den Perspektivwechsel und bieten dem Betrachter mit jedem Standort eine neue Sichtweise. Auch seine Arbeiten thematisierten soziale und politische Fragen, insbesondere die Katastrophe von Tschernobyl in den 1980er Jahren.

Einfluss und Erbe

Von 1974 bis 1995 lehrte Uecker an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde für seine innovativen Ansätze geschätzt. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen „a-x Zero Garden“ (1966) und „Lichtbogen“ (2021). Darüber hinaus entwarf er auch das Bühnenbild für Richard Wagners „Lohengrin“.

Uecker blieb auch nach der Wiedervereinigung eng mit Berlin verbunden. So gestaltete er den Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude, der mit einem Altar aus sandgestrahltem Granit und sieben hohen Holzbildtafeln, die die Unbehaustheit des Menschen verdeutlichen, ausgestattet ist. 2003 wurde in der Gartenstadt Atlantic in Berlin-Wedding ein Raum mit seinen Werken eingerichtet.

Seine Nagelbilder sowie bedeutende Werke befinden sich in internationalen Museen, darunter im Museum of Modern Art in New York und im Centre Pompidou in Paris. Ein Rekordverkauf eines seiner Werke wurde im Jahr 2017 bei Christie’s erzielt, wo es für 2,629 Millionen Pfund (ca. 3,2 Millionen USD) versteigert wurde.

Günther Uecker hinterlässt ein bedeutendes Erbe in der Kunstwelt, und sein Einfluss wird auch in den kommenden Jahren weiterhin spürbar sein. Seinen einzigartigen Stil und seine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft haben ihn zu einer unverwechselbaren Figur in der Kunstgeschichte gemacht.

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OrtDüsseldorf, Deutschland
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