Brandenburg: Nur sieben Corona-Impfschäden anerkannt – Was nun?

Der Artikel beleuchtet die aktuelle Situation zu Corona-Impfschäden in Brandenburg am 26. Mai 2025, einschließlich Fallzahlen und Forschungsergebnissen.
Der Artikel beleuchtet die aktuelle Situation zu Corona-Impfschäden in Brandenburg am 26. Mai 2025, einschließlich Fallzahlen und Forschungsergebnissen. (Symbolbild/MB)

Brandenburg: Nur sieben Corona-Impfschäden anerkannt – Was nun?

Brandenburg, Deutschland - In Brandenburg wird die Anzahl an anerkannten Corona-Impfschäden immer noch als äußerst gering eingeordnet. Laut rbb24 wurden von den über 1,7 Millionen in Brandenburg verabreichten Impfungen bis heute lediglich sieben Fälle des sogenannten Post-Vac-Syndroms anerkannt. Bis Ende April gab es mehr als 400 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens, von denen 316 bereits entschieden wurden. Die Mehrheit dieser Anträge, insgesamt 286, wurde abgelehnt, meist aufgrund fehlender Beweise für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Impfung und gesundheitlichen Beschwerden.

Aktuell profitieren 84 Personen von Versorgungsleistungen aufgrund eines anerkannten Impfschadens. Von diesen Fällen erhalten zwei Menschen monatliche Entschädigungszahlungen, während in fünf weiteren Fällen zwar ein Zusammenhang mit der Impfung festgestellt wurde, jedoch keine ausreichende Beeinträchtigung für eine monatliche Zahlung nachgewiesen werden konnte. Gesundheitsministerin Britta Müller betont die Wichtigkeit eines sensiblen Umgangs mit den betroffenen Personen und fordert intensivere Forschung.

Forderung nach mehr Forschung

Zusätzlich macht Müller deutlich, dass die bestehenden Anträge intensiv durch versorgungsärztliche Prüfungen begleitet werden, um die Ansprüche gerecht zu bewerten. Im Gespräch mit Betroffenen, wie der Krankenschwester Claudia Schneider aus Potsdam, die nach ihrer Impfung an unerklärlichen Muskelschmerzen leidet, äußerte sie, dass es an der Zeit sei, den Betroffenen zuzuhören. Schneider berichtete, dass ihre Symptome, wie Herzrasen und Schweißausbrüche, etwa zwei Wochen nach der Impfung aufgetreten sind, und ein MRT Entzündungen an den Sehnen- und Muskelansätzen zeigte, jedoch keine genaue Ursache festgestellt werden konnte. Schneider ist überzeugt, dass ihre Symptome eine Folge der Impfung sind.

Die Gesundheitsministerin plant, die Notwendigkeit weiterer Forschung zu Long Covid und Post-Vac-Syndrom in die kommende Gesundheitsministerkonferenz einzubringen. Müller fordert auch neue Hilfestrukturen für die Betroffenen, da diese insbesondere im ländlichen Raum häufig Schwierigkeiten haben, Unterstützung zu erhalten, wie Dennis Hehlgans, ein Vertreter der Betroffenen, schildert.

Ein Blick auf die Datenlage

Im Zusammenhang mit der Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen gibt es laut dem Paul-Ehrlich-Institut bis Mai 2023 insgesamt 1.547 Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen. Diese verklumpen häufig um Beschwerden, die als Long-/Post-COVID-ähnlich bezeichnet werden. Dabei ist zu beachten, dass diese Meldungen nicht identisch mit nachgewiesenen Nebenwirkungen sind und in vielen Fällen keine klaren klinischen Informationen bereitgestellt werden können.

Obwohl Deutschland eine hohe Anzahl von über 192 Millionen COVID-19-Impfungen durchgeführt hat, liegt die Melderate für Verdachtsfälle bei weniger als einem pro 100.000 Impfungen (0,73/100.000). Zudem zeigt die Analyse keine Risikosignale für das Auftreten von Long-/Post-COVID-ähnlichen Beschwerden, und es gibt keinen medizinisch plausiblen Hinweis auf einen direkten Zusammenhang zwischen Beschwerden und der Impfung, so die Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts.

Details
OrtBrandenburg, Deutschland
Quellen