Wohneigentum in Berlin bleibt unerreichbar: Finanzkrise für Familien!
Berlin bleibt ein teurer Wohnort. Erfahren Sie mehr über die Erschwinglichkeit von Wohneigentum und aktuelle Markttrends.

Wohneigentum in Berlin bleibt unerreichbar: Finanzkrise für Familien!
Wohneigentum in Berlin bleibt auch im Jahr 2025 eine teure Angelegenheit. Trotz einer leichten Verbesserung der Erschwinglichkeit sind die monatlichen Kreditraten für viele Haushalte nach wie vor hoch. Aktuelle Daten zeigen, dass die durchschnittliche monatliche Kreditrate für die besten 30% der Berliner Haushalte über 35% des Einkommens liegt. Dies stellt eine entscheidende Grenze für die Erschwinglichkeit des Immobilienkaufs dar. Die Nachfrage auf dem Markt ist nach wie vor stark und die niedrige Verfügbarkeit von Immobilien trägt zur Preissteigerung bei. Viele junge Familien sind besonders betroffen, da sie oft nicht über ausreichend Eigenkapital verfügen, um Wohneigentum zu erwerben, wie rbb24 berichtet.
Der Indexwert für Erschwinglichkeit in Berlin hat sich zwischen April des Vorjahres und April dieses Jahres um 14% auf 87 Punkte erhöht. Erst bei einem Indexwert von 100 gilt die Finanzierung eines Hauses als erschwinglich. Im Vergleich dazu liegt der bundesweite Durchschnitt im April 2025 bei über 100 Punkten. Verbesserungen in der Erschwinglichkeit wurden durch zunehmende Einkommen, sinkende Wohnungspreise und niedrigere Zinsen begünstigt. Trotzdem bleibt die Unsicherheit über die Dauer dieses positiven Trends: In einigen Regionen ist der Index aufgrund steigender Preise bereits leicht gefallen. Besonders herausfordernd ist die Situation in angrenzenden Landkreisen wie Potsdam, wo der Erschwinglichkeitswert nur bei 66,5 Punkten liegt.
Herausforderungen für junge Käufer
Ein stark ansteigender Zins im Jahr 2022 hat die Erschwinglichkeit von Wohneigentum aus Sicht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zusätzlich reduziert. Der Erschwinglichkeitsindex ist jedoch im Vergleich zu vergangenen Jahren besser. So wurde der Höchstwert des Index im 3. Quartal 1981 bei 115,5 Punkten erreicht, während er im 3. Quartal 2016 nur bei 28,6 Punkten lag. Aktuell, im 2. Quartal 2023, liegt der Indexwert bei 41,0 Punkten. Laut santner.berlin sind die Hauptfaktoren für die verbesserte Erschwinglichkeit die Zinsentwicklung, ein Überangebot an Immobilien und gestiegene Einkommen.
Ein besonderes Problem stellt das geringe Eigenkapital junger Käufer dar. 2018 verfügten nur 15% der Mieter über ein Finanzvermögen von mehr als 60.000 Euro. Zudem haben sich auch die Ansprüche an den Wohnraum verändert: Während die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner im Jahr 1991 noch 34,9 m² betrug, sind es im Jahr 2020 bereits 47,7 m².
Politische Maßnahmen gefordert
IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer fordert mehr staatliche Unterstützung, insbesondere für junge Menschen, die in den Wohnungsmarkt eintreten möchten. Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen ist die Einführung von Freibeträgen bei der Grunderwerbsteuer, um den Erwerb von Wohneigentum zu fördern. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Hürden zu senken und es mehr Haushalten zu ermöglichen, in die eigenen vier Wände zu investieren, wie ebenfalls berichtet wird von spieker-immobilien.
Die Situation in Berlin und den angrenzenden Landkreisen bleibt angespannt. Um dem Teufelskreis hoher Preise und geringer Erschwinglichkeit entgegenzuwirken, sind sowohl politische Impulse als auch praktische Maßnahmen zur Förderung von Eigenkapital gefragt.