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Uni-Streit um Flüchtlingsdorf in Dahlem

Der Widerstand gegen Flüchtlingscontainer auf dem Unigelände: Bröckelt die woke Fassade der Freien Universität?

Das geplante Containerdorf für Flüchtlinge auf dem brachliegenden Unigelände an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem sorgt für Unmut und Proteste, insbesondere an der Freien Universität (FU). Die Hochschulleitung fühlt sich übergangen, da sie von den Senatsplänen erst aus der Zeitung erfuhr. Die Uni plant eigentlich den Bau eines Gebäudes für Lehre und Forschung auf dem Gelände. Die FU hatte bereits in der Vergangenheit geflüchteten Menschen geholfen, unter anderem durch die Bereitstellung von Notunterkünften in der Sporthalle der Universität.

Die FU argumentiert, dass sie ab 2023 die Fläche dringend für eigene Bauprojekte benötigt und keine weiteren Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Stattdessen schlägt die Universität vor, leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der Nähe zu nutzen, die bereits bis 2017 als Flüchtlingsunterkünfte dienten. Berlins Flüchtlingskoordinator Broemme betont, dass das Grundstück für die Flüchtlingsunterbringung genutzt werden kann, solange es ungenutzt bleibt, und fordert eine zeitliche Angabe für den Bau des geplanten Universitätsgebäudes.

Der Senat beschloss Ende März die Errichtung von 16 weiteren Containerdörfern zur Unterbringung von Flüchtlingen. Der Regierende Bürgermeister Wegner betonte, dass zusätzliche Maßnahmen erforderlich seien, da es zu wenig Wohnraum für Flüchtlinge gebe. Die geplanten Standorte für die Containerdörfer konzentrieren sich hauptsächlich auf den Ostteil der Stadt, was zu einer weiteren Verschärfung des Ungleichgewichts bei der Verteilung von Flüchtlingen in den Bezirken führt.

Der Widerstand gegen das geplante Containerdorf auf dem Unigelände in Steglitz-Zehlendorf sorgt für Kritik im Netz. Einige Nutzer äußern Verwunderung darüber, dass die FU Berlin, die sich für Weltoffenheit einsetzt, Widerstand gegen die Flüchtlingsunterbringung zeigt. Es wird angemerkt, dass die Uni Platz für verschiedene Veranstaltungen und Aktionen bietet, jedoch keine temporäre Unterbringungsmöglichkeit für Flüchtlinge bereitstellen möchte. Dies führt zu Diskussionen über die Glaubwürdigkeit und Toleranz der Universität im Hinblick auf ihre Werte und ihre Rolle in der Flüchtlingsunterstützung.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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