Stille Helden in Köpenick: Ein bewegender Vortrag über Zivilcourage

Am 26. Juni 2025 um 18 Uhr findet ein Vortrag über „Stille Helden in Köpenick“ in der Mittelpunktbibliothek statt.
Am 26. Juni 2025 um 18 Uhr findet ein Vortrag über „Stille Helden in Köpenick“ in der Mittelpunktbibliothek statt. (Symbolbild/MB)

Stille Helden in Köpenick: Ein bewegender Vortrag über Zivilcourage

Alter Markt 2, 12555 Berlin, Deutschland - Am Donnerstag, den 26. Juni 2025, findet um 18 Uhr in der Mittelpunktbibliothek Köpenick ein Vortrag mit dem Titel „Stille Helden in Köpenick – Die Rettung einer jüdischen Familie“ statt. Die Veranstaltung wird von der Historikerin Beate Kosmala geleitet und ist Teil der Museen Treptow-Köpenick, um an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren zu erinnern. Die Teilnahme an diesem Ereignis ist kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich. Kosmala wird in ihrem Vortrag auf die historischen Umstände eingehen, die das Handeln der „stillen Helden“ prägten, die während der Verfolgung den jüdischen Mitbürgern halfen.

Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Geschichten jener Menschen, die sich entschlossen, jüdische Familien zu unterstützen. Diese Hilfe reichte von der Versorgung mit Lebensmitteln bis hin zur Bereitstellung gefälschter Dokumente und der Einquartierung in eigenen Wohnräumen. Die Risiken, die mit solchen Taten verbunden waren, waren enorm – sowohl für die Helfenden als auch für die Verfolgten, da sie oftmals ihre eigene Sicherheit sowie ihr Leben aufs Spiel setzten. Historische Recherchen belegen, dass auch in Köpenick jüdische Menschen in Privatwohnungen versteckt wurden, was beispielhaft für die mutigen Handlungen vieler Helfer steht.

Die Stille Helden

Das öffentliche Interesse an den Lebensgeschichten jener Menschen, die Juden während des Nationalsozialismus halfen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Zwichen 1997 und 2002 wurde am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin eine wissenschaftliche Erforschung dieses Themas initiiert. Ein bedeutendes Projekt zur „Rettung von Juden im nationalsozialistischen Deutschland 1933 – 1945“ wurde ins Leben gerufen, das sich mit den Dimensionen der Vernichtung und den Rettungsaktionen befasste. Die Frage der Rettung ist dabei eng mit der Realität der Deportationen verbunden, die ab dem 15. Oktober 1941 einsetzten, ungeachtet der ungewissen tödlichen Folgen.

Berichten zufolge lebten zu diesem Zeitpunkt noch etwa 164.000 Juden in Deutschland, viele waren in Zwangsarbeit. Unter diesen Umständen versuchten zahlreiche Juden, der Deportation zu entkommen, oft durch bezahlte Mittler. Zeitgenössische Quellen sind rar, da viele Betroffene ihre Identität geheim halten mussten. Historische Dokumente zeigen, dass viele jüdische Menschen anfangs von einer Umsiedlung ausgingen. Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland wurde gezwungen, an den Deportationen mitzuwirken, die 1942 für viele Betroffene immer offensichtlicher wurden.

Die Bedeutung der Unterstützung

Schätzungen zufolge tauchten bis zu 12.000 Juden im Deutschen Reich unter, viele davon in Berlin. Die Unterstützung von Nichtjuden war für das Überleben vieler Juden entscheidend. Trotz der Gefahren, die durch jüdische Fahnder der Gestapo entstanden, leisteten über 30.000 Helfer in Berlin Unterstützung, wobei ihre Motive und Beweggründe komplex und vielfältig waren. Diese Helfer widerlegen die oft naheliegende Entschuldigung, dass gegen den Terror nichts unternommen werden konnte.

Die neu eingerichtete Gedenkstätte „Stille Helden“ in Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vielfältigen Hilfeleistungen darzustellen und das Erbe dieser mutigen Menschen zu würdigen. Ziel ist es, die Komplexität der Unterstützung für Verfolgte und die moralische Bedeutung für die gegenwärtige Gesellschaft herauszustellen.

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OrtAlter Markt 2, 12555 Berlin, Deutschland
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