Gedenkveranstaltungen zur Köpenicker Blutwoche: Erinnern und Mahnen!

Am 9. und 23. Juli 2025 wird in der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche an die Opfer der NS-Verfolgung erinnert. Eintritt frei.
Am 9. und 23. Juli 2025 wird in der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche an die Opfer der NS-Verfolgung erinnert. Eintritt frei. (Symbolbild/MB)

Gedenkveranstaltungen zur Köpenicker Blutwoche: Erinnern und Mahnen!

Puchanstraße 12, 12555 Berlin, Deutschland - Am 21. Juni 1933 begann eine der dunkelsten Phasen der deutschen Geschichte, gekennzeichnet durch die aggressiven Maßnahmen der Nationalsozialisten gegen politisch Andersdenkende und Juden. Anlässlich des Gedenkens an diese Geschehnisse lädt die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche zu besonderen Veranstaltungen ein. Diese finden am Mittwoch, den 09.07. und 23.07. um jeweils 18 Uhr in der Puchanstraße 12, 12555 Berlin, statt.

In der Zeit vom 21. bis 26. Juni 1933 verhafteten Mitglieder der SA mehrere hundert Menschen, denen sie politische Opposition unterstellten. Diese brutalen Übergriffe und die hinrichtende Gewalt führten zum Tod von mindestens 23 Menschen. Die Gedenkstätte erinnert nicht nur an die Opfer, sondern an die gesamtgesellschaftliche Relevanz dieser Zwischenfälle, die eine vorläufige Etappe in der Machtergreifung der Nationalsozialisten repräsentieren.

Die Geschichte der Köpenicker Blutwoche

Vor der Machtergreifung waren die SA-Truppen für den Schutz von Propagandaveranstaltungen zuständig und an zahlreichen Straßenkämpfen beteiligt. Nach der Machtübernahme im Januar 1933 erhielten sie die Befugnis, eigenständig Verhaftungen vorzunehmen und eigens Gefängnisse einzurichten. In der Gedenkstätte wird daran erinnert, wie am 21. Juni 1933 das ehemalige Amtsgerichtsgefängnis in Berlin-Köpenick zur zentralen Haft- und Folterstätte erklärt wurde.

Die Gedächtnisstätte ist nicht nur ein Ort des Erinnerns, sondern auch ein Bildungszentrum, das sich intensiv mit der nationalsozialistischen Verfolgung von Juden, Roma und anderen Gruppen auseinandersetzt. Der Terror gegen Juden, der bereits 1933 begann, gipfelte später in der „Kristallnacht“ und führte letztendlich zu den schrecklichen Verbrechen des Holocaust, bei denen schätzungsweise sechs Millionen Juden ermordet wurden. Zusätzlich verloren zahlreiche Deutsche, darunter beinahe 3,5 Millionen Zivilisten, ihr Leben im Zweiten Weltkrieg.

Das Gedenken heute

Die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche ist ein wichtiger Teil der 300 Gedenkstätten und Lernorte in Deutschland, die sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus beschäftigen. Diese Stätten sind unterschiedlich in ihrer Gründung und Trägerschaft; viele werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. So wird in der Stiftung Topographie des Terrors eine wichtige Netzwerkstelle für diese Gedenkstätten etabliert, die sich um den Austausch von Wissen und Erfahrungen kümmert.

Die Gedenkstätte bietet Führungen, ein Ton- und Dokumentenarchiv sowie eine Präsenzbibliothek an. Die Öffnungszeiten sind Dienstag und Donnerstag von 10 Uhr bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 Uhr bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Durch das Erinnern und die Aufklärung zu den Schrecken der Vergangenheit soll dafür gesorgt werden, dass solche Ereignisse nie wiederholt werden. Die Gedenkstätten in Deutschland leisten somit einen unermüdlichen Beitrag zur Aufarbeitung und zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus.

Details
OrtPuchanstraße 12, 12555 Berlin, Deutschland
Quellen