Trans-Studentin Ella sagt Auslandssemester in den USA ab: Sicherheit geht vor!

Trans-Studentin Ella sagt Auslandssemester in den USA ab: Sicherheit geht vor!
Berlin, Deutschland - Die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA werfen einen Schatten auf die Pläne vieler Studierender, insbesondere von queeren und trans Personen. Ella, eine 24-jährige Studentin der Ökologie und Umweltplanung an der TU Berlin, hat ihr geplantes Auslandssemester an der University of California in Berkeley im August 2025 abgesagt, da sie sich aufgrund ihrer Transidentität unsicher fühlt. rbb24 berichtet von ihrem Entschluss, der unter anderem durch die politischen Rahmenbedingungen der Trump-Administration beeinflusst ist. Diese hat dazu geführt, dass US-Universitäten zur Offenlegung von Social-Media-Accounts ihrer internationalen Studierenden gedrängt werden.
Ellas Sicherheitsbedenken sind vielfältig. Sie müsste mit einem Visum in die USA einreisen, auf dem “männlich” vermerkt ist, obwohl ihr Geschlechtseintrag in Deutschland auf „weiblich“ geändert wurde. Dies wirft für sie praktische sowie emotionale Fragen auf, die durch einen Vorfall verschärft wurden, bei dem einer ausländischen Doktorandin das Visum entzogen wurde. Ihre Entscheidung, ihr Auslandssemester abzusagen, wurde auch von der TU Berlin nachvollzogen, welche ihr alternative Studienorte, wie China oder Australien, anbot. Diese Varianten empfindet Ella jedoch als zu kurzfristig und unsicher.
Politische Einflüsse und Bedenken
Die Situation von Ella ist nicht isoliert. Auch andere internationale Studierende äußern Besorgnis über die zunehmenden Hürden, die queere Personen bei der Einreise in die USA erwarten. Neben Ella ist auch Helena, 31 Jahre alt, eine Betroffene, die darüber nachdenkt, ihren Geschlechtseintrag ändern zu lassen. Sie hat ähnliche Ängste, dass Änderungen in ihrem Pass ihre Reisen in die USA und nach Weißrussland beeinflussen könnten. MDR informiert, dass es derzeit keine größeren Probleme bei Neubeantragungen von ESTA gibt, allerdings bleiben die Vorbehalte unter queeren Reisenden hoch.
Besonders seit dem Dekret von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar 2025, welches die Anerkennung von Geschlechtern auf „männlich“ und „weiblich“ beschränkt, haben viele queere und trans Personen in Deutschland ihre Reisepläne überdacht. Laut echte-vielfalt betrifft dies insbesondere jene mit einem Geschlechtseintrag im Pass, der von diesen Kategorien abweicht. Eine Einreise in die USA wird erheblich komplizierter, da das US-Einreiseverfahren verlangt, dass der Geschlechtseintrag im ESTA-Antrag oder Visum dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entspricht.
Langfristige Perspektiven für queere Studierende
Notwendige Sicherheitsvorkehrungen und die Angst vor Diskriminierung bei der Einreise motivieren Ella dazu, sich für das Erasmus-Programm zu bewerben, möglicherweise in Schweden oder Österreich. Die gegenwärtigen Regelungen schaffen nicht nur Hürden für die individuelle Mobilität, sondern senden auch ein bedenkliches Signal bezüglich der Gleichstellung und Menschenrechte. Die Entwicklungen verdeutlichen, wie weit politischer Einfluss und gesellschaftliche Normen das Leben und die Lebensentscheidungen von queeren Personen beeinflussen können, sowohl in Deutschland als auch international.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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