Auszeichnung für Manuela Kay: Pionierin der queeren Sichtbarkeit in Berlin
Auszeichnung für Manuela Kay: Pionierin der queeren Sichtbarkeit in Berlin
Tempelhof-Schöneberg, Deutschland - Am 8. Juli 2025 wurde die bemerkenswerte Journalistin und Aktivistin Manuela Kay für ihr Engagement in der queeren und feministischen Medienlandschaft Deutschlands ausgezeichnet. Über fast 40 Jahre hinweg hat sie als Verlegerin, Filmemacherin und Kuratorin aktiv für die Sichtbarkeit lesbischer Menschen, Diversität und intersektionale Gerechtigkeit gekämpft. berlin.de hebt hervor, dass Kay zu den ersten Journalist_innen in Deutschland gehörte, die queere Themen professionell behandelt haben.
Der Preis wurde zwar stellvertretend entgegengenommen, jedoch wird Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann den Preis zeitnah persönlich an Kay übergeben. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg, bekannt für seine Historie queeren Lebens, fördert die Sichtbarkeit und Anerkennung queerer Identitäten durch zahlreiche Projekte und Initiativen. Oltmann betont die wichtige Rolle der queeren Vielfalt für die Demokratie und die Notwendigkeit, diese strukturell zu unterstützen.
Manuela Kays Einfluss auf die queere Sichtbarkeit
Kay hat mit der Gründung von L-Mag im Jahr 2003, einem Magazin für lesbische Frauen, einen bedeutenden Beitrag zur Lesben-Sichtbarkeit geleistet. Zuvor war sie fast ein Jahrzehnt Chefredakteurin des Magazins ‚Siegessäule‘, das sich mittlerweile zu einem inklusiven Forum für queere Themen weiterentwickelt hat. Ihre Arbeit umfasst auch die kritische Auseinandersetzung mit Pornografie als Mittel der sexuellen Bildung und Emanzipation.
Die Dyke March, die 2013 in Berlin ins Leben gerufen wurde, ist ein weiteres Beispiel für Kays Einfluss. Inspiriert von ähnlichen Ereignissen in Nordamerika, hat sie dazu beigetragen, die Sichtbarkeit der lesbischen Community zu fördern. Knapp 10.000 Teilnehmer haben sich mittlerweile diesem grassroots-Event angeschlossen, das auf jegliche Form von kommerzieller Unterstützung verzichtet, um seine Authentizität zu bewahren.
Die historische Perspektive der queeren Bewegung
Die Geschichte der queeren Bewegung in Deutschland ist vielschichtig und reicht bis in die Weimarer Republik zurück, wo die Stadt international für ihre Vielfalt bekannt war. Dennoch war das Leben für queere Menschen nicht immer einfach. Im Nationalsozialismus erlitten viele aufgrund ihrer sexuellen Orientierung Gewalt und Verfolgung. Zwischen 5.000 und 15.000 Männer wurden wegen ihrer Homosexualität in Konzentrationslager deportiert und viele starben dort.
In den nachfolgenden Jahrzehnten erlebten queere Menschen in Deutschland zahlreiche Veränderungen: Während die rechtlichen Rahmenbedingungen in der DDR ab 1950 gelockert wurden, blieb in der Bundesrepublik der Paragraf 175 bis 1969 in Kraft. Erst mit der Streichung des Paragrafen 175 im Jahr 1994 und der Einführung der Ehe für alle 2017 konnten bedeutende Fortschritte in der Gleichstellung erzielt werden. [bpb.de](https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/queer-2025/562120/deutsche-geschichte-queere-perspektiven/) erklärt, dass die queere Geschichte eng mit den gesellschaftlichen Herausforderungen anderer marginalisierter Gruppen verknüpft ist.
In der heutigen Zeit sind queere Bewegungen mit der Aufgabe konfrontiert, diejenigen zu verteidigen, die oft unter den Tisch fallen, und eine inklusive Erzählung zu entwickeln, die migrations- und queer-historische Dynamiken berücksichtigt. Manuela Kay steht mit ihrem Engagement als ein leuchtendes Beispiel für den unermüdlichen Einsatz für die queere Community und deren Sichtbarkeit in der Gesellschaft. Ihre Arbeit ist nicht nur historisch bedeutend, sondern trägt auch zur kontinuierlichen Entwicklung der queer-feministischen Perspektiven in Deutschland bei.
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Ort | Tempelhof-Schöneberg, Deutschland |
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