Taxi-Protest in Berlin: Hunderte Fahrzeuge fordern Mindestpreise!

Taxi-Protest in Berlin: Hunderte Fahrzeuge fordern Mindestpreise!
Tiergarten, Berlin, Deutschland - Am Mittwochmittag, dem 2. Juli 2025, nahmen mehrere hundert Angehörige des Taxi-Gewerbes an einer Protestdemonstration im Berliner Tiergarten teil. Die Taxifahrer setzten sich in einem spektakulären Taxi-Korso für striktere Regulierungen gegen Mietwagenplattformen wie Uber und Bolt ein, die sie für die derzeitige Krise in der Branche verantwortlich machen. Die Anzahl der Fahrgäste, die sie bedienen können, ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen, was die finanzielle Situation vieler Taxi-Unternehmen stark belastet.
Die Proteste sind Teil einer bundesweiten Initiative, die in rund einem Dutzend Städten, darunter Dortmund, Düsseldorf, Stuttgart und Köln, stattfindet. In Berlin bewegten sich die Fahrzeuge zwischen dem Brandenburger Tor und dem Großen Stern. Patrick Meinhard, Hauptgeschäftsführer des Taxi- und Mietwagenverbands Deutschland, fordert in diesem Zusammenhang die Einführung von Tarifkorridoren und einem Mindesttarif für Mietwagen.
Unfairer Wettbewerb durch Mietwagenplattformen
Ein zentrales Anliegen der Demonstrierenden ist die Kritik an den Mietwagenplattformen, die aufgrund fehlender Preisregulierung Fahrten deutlich günstiger anbieten können. Während die Taxi-Branche strengen Regulierungen unterliegt, können Mietwagenfahrer Preise nach eigenem Ermessen gestalten. Zudem sind Mietwagenfahrer verpflichtet, nach jeder Fahrt ihren Firmensitz anzufahren, es sei denn, sie erhalten eine neue Buchung. Spontane Fahrgastaufnahmen hingegen sind ihnen untersagt.
Die Taxi-Verbände werfen den Mietwagenunternehmen unfairen Wettbewerb vor und machen sie für die anhaltende Krise verantwortlich. Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbands Taxi und Mietwagen, schließt sich dieser Forderung nach Mindestpreisen an, um eine Waffengleichheit im Wettbewerb herzustellen. Auch der Präsident der Vermittlungsplattform Freenow betrachtet Mindestpreise als notwendigen Schutzmechanismus. Derzeit gibt es in Deutschland keine einheitlichen Mindestpreise für Mietwagenunternehmen; der Berliner Senat prüft seit Januar mögliche Maßnahmen in diese Richtung.
Regulierungen und Reaktionen
Obwohl die Taxifahrer eine klare Regulierung fordern, gibt es auch Widerstand. Christoph Hahn, Deutschlandchef von Bolt, bezeichnet Mindestpreise als unangemessen und argumentiert, diese würden die Verbraucher benachteiligen und das Taxi-Gewerbe nicht nachhaltig retten. In Berlin wurden bereits Mietwagen-Anbieter mit gefälschten Genehmigungen gesperrt, was die Situation für die Mietwagenbranche weiter verschärft hat. Strengere Prüfungen für Mietwagen-Fahrzeuge führten zudem zu einem merklichen Rückgang ihrer Zahl.
Die wachsende Unzufriedenheit im Taxi-Gewerbe, kombiniert mit den strukturellen Herausforderungen durch die Digitalisierung des Personenverkehrs, ist ein Signal an die Politik, die aktuellen Rahmenbedingungen zu überdenken. Der Streit um faire Preise und Wettbewerbsbedingungen ist noch lange nicht entschieden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Regulierungen in den kommenden Monaten entwickeln werden.
Für weitere Informationen über die bundesweiten Proteste der Taxifahrer und die Forderungen nach Mindestpreisen können Sie die Berichte auf rbb24, rheinpfalz.de und spiegel.de nachlesen.
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Ort | Tiergarten, Berlin, Deutschland |
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