Tausende demonstrieren in Berlin: Merz, wir sind das Stadtbild!

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Bundeskanzler Merz steht wegen Äußerungen zu Migration in der Kritik. Proteste in Berlin fordern ein vielfältiges Stadtbild.

Bundeskanzler Merz steht wegen Äußerungen zu Migration in der Kritik. Proteste in Berlin fordern ein vielfältiges Stadtbild.
Bundeskanzler Merz steht wegen Äußerungen zu Migration in der Kritik. Proteste in Berlin fordern ein vielfältiges Stadtbild.

Tausende demonstrieren in Berlin: Merz, wir sind das Stadtbild!

Am 21. Oktober 2025 äußerte sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu angeblichen „Problemen im Stadtbild“ in Bezug auf Migration, was landesweit für Empörung sorgte. Heute, am 23. Oktober, meldete die Berliner Polizei, dass rund 2.000 Menschen an den Protesten in Berlin teilnahmen, während die Veranstalter von „Zusammen gegen Rechts“ von etwa 7.500 Teilnehmenden berichteten. Unter dem Motto „Wir sind die Töchter“ forderten die Demonstranten ein buntes und offenes Stadtbild. Auch in Potsdam fanden ähnliche Proteste statt.

Die Demo war begleitet von lautstarken Rufen wie „Wir, wir, wir sind das Stadtbild“ und Trägern von Schildern, auf denen Slogans wie „Rassismus ist ein Problem im Stadtbild“ zu sehen waren. Umweltaktivistin Luisa Neubauer kritisierte Merz‘ Äußerungen scharf und bezeichnete sie als inakzeptabel und diskriminierend. Diese Äußerungen wurden auch von Soziologe Daniel Kubiak als rassistisch eingestuft, der historische Parallelen zur Nazi-Zeit zog. Merz selbst beharrte darauf, er habe „gar nichts zurückzunehmen“ und forderte die Bürger auf, seine Töchter zu fragen, was er gemeint habe.

Politische Reaktionen auf die Äußerungen von Merz

Merz verteidigte seine Aussagen und verwies auf die Wahrnehmung vieler Menschen, die seine Ansichten teilten. Er hatte angedeutet, dass es im Stadtbild noch Probleme gebe, und stellte als Lösung „Rückführungen“ in Aussicht. Kritiker werfen ihm vor, Migration und Kriminalität zu verknüpfen und damit Migranten zu stigmatisieren. Insbesondere Integrationsbeauftragte Natalie Pawlik und Grünenchefin Franziska Brantner äußerten Bedenken über die spaltende Wirkung von Merz‘ Aussagen. Brantner forderte einen Kanzler, der verbindet, während Merz innerhalb der CDU und CSU weitgehend Zuspruch erhält, jedoch von Berlins Regierendem Bürgermeister offen kritisiert wird.

Johannes Hillje, ein Kommunikationsberater, wies auf die Glaubwürdigkeitsprobleme Merz‘ hin. Er kritisierte den Widerspruch zwischen Merz‘ Identifikation der AfD als „Hauptgegner“ und seiner Rhetorik, die dieser Partei näher komme. Hillje betonte die Notwendigkeit einer anderen Rhetorik von Merz als Kanzler, die versöhnlich und auf Brückenbau ausgerichtet sein müsse.

Der gesellschaftliche Diskurs über Migration

Friedrich Merz versucht, die Diskussion über Migration in die politischen Strukturen einzuordnen, während gleichzeitig die Probleme wie Drogensucht und Obdachlosigkeit aktiv angepackt werden müssen. Dennis Radtke, der Chef des CDU-Sozialflügels, rät Merz zu einem anderen Stil, um die gesellschaftliche Debattenkultur zu fördern. Diese Differenz in der politischen Kommunikation könnte entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt werden.

Die aktuellen Proteste und die Debatte um Merz‘ Äußerungen werden weiterhin intensiv verfolgt, während die politischen Akteure herausgefordert sind, auf die Sorgen und Ansichten der Bevölkerung einzugehen.